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BUGA Mannheim 2023

Fulminanter Start mit Besucherrekord

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat am Freitag, 14. April 2023, die BUGA Mannheim 2023 eröffnet. Mehr als 14.500 Besucher konnten bereits am ersten Tag auf den beiden Geländen begrüßt werden – noch nie kamen so viele an einem BUGA-Eröffnungstag.

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Bei der Eröffnungsveranstaltung von links: Michael Schnellbach, BUGA 23-Geschäftsführer, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Mannheims Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz, Hajo Hinrichs, Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der DBG.
Bei der Eröffnungsveranstaltung von links: Michael Schnellbach, BUGA 23-Geschäftsführer, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Mannheims Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz, Hajo Hinrichs, Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der DBG.Christoph Killgus
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Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier eröffnete gemeinsam mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Mannheims Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz, BUGA 23-Geschäftsführer Michael Schnellbach und Hajo Hinrichs, dem Vorsitzenden der Gesellschafter-Versammlung der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft (DBG) die 178-tägige Gartenschau. Diese wird Sommerfest, Experimentierfeld und Blumenschau in einem, und hat sich darüber hinaus das Ziel gesetzt, die bisher nachhaltigste Bundesgartenschau zu werden.

Eben diesen Vorsatz lobte der Bundespräsident: „[Es ist] vorbildlich, wenn hier in Mannheim versucht und gezeigt wird, wie nachhaltige Konversion mit Neu- und Umbau gelingen kann. Durch Bauen im Bestand, durch Verwendung von Materialien aus dem Rückbau, durch Holzbau- bzw. hybride Bauweise, durch Stromversorgung aus erneuerbaren Energien. Hier auf der Bundesgartenschau werden viele innovative Ideen ausprobiert und uns vorgestellt – das alles macht mir Hoffnung, und das alles sollte uns Mut machen, dass wir gemeinsam tatsächlich vieles anders und vieles besser machen können.“

Die Eröffnungsfeier der BUGA Mannheim 2023 stand im Zeichen der Völkerverständigung und der internationalen Städtepartnerschaft, und wurde daher vom Haifa Symphony Orchestra musikalisch begleitet. Unter dem Titel „RHIZOM“ entstand ein elektronisch-symphonisches Werk, in Kooperation zwischen dem Orchester aus Mannheims Partnerstadt und den beiden Musikern Ziggy Has Ardeur und Konstantin Gropper (Get Well Soon), das anlässlich der BUGA 23-Eröffnung uraufgeführt wurde.

Verbindung von Stadt und Natur

„Die BUGA ist nicht nur eine wunderbare Blumen- und Gartenschau, sondern auch ein ganz besonderes Ereignis, das Menschen verbindet und zusammenbringt. Ich freue mich sehr, dass die Bundesgartenschau nach Heilbronn 2019 erneut in Baden-Württemberg zu Gast ist und nach 1975 zum zweiten Mal in Mannheim. 178 Tage lang wird die BUGA wichtige Anregungen zu den aktuellen Themen Klima, Energie, Umwelt und Nahrungssicherung geben. Die BUGA zeigt, wie sich Stadt und Natur verbinden lassen und gibt interessante Ausblicke auf die Zukunft unserer Städte. Somit ist sie auch eine Chance für den Klimaschutz und die Stadtentwicklung in Mannheim“, so Ministerpräsident Winfried Kretschmann. „Mein Dank gilt dem großen Engagement aller Beteiligten, vor allem auch denMannheimerinnen und Mannheimern. Den Besucherinnen und Besuchern wünsche ich inspirierende Momente in der Natur mitten in der Stadt.“

BUGA 23-Geschäftsführer Michael Schnellbach erklärte: „Wir bieten mit der BUGA 23 unseren Besucherinnen und Besuchern eine spannende Mischung aus Blumen, innovativen Ausstellungsbeiträgen zur Nachhaltigkeit und ein Kulturfestival mit über 6.000 Veranstaltungen. Die BUGA 23 wird gleichzeitig ein Fest für die ganze Region und ein Fest der Nachhaltigkeit. Wir wollen als Veranstaltung den Grundstein für zukünftige Bundesgartenschauen setzen und zeigen, dass eine BUGA schön und nachhaltig zugleich sein kann.“

Die Bedeutung von Grün

Welch entscheidende Rolle Grün spielt, betonte Hajo Hinrichs in seiner Eröffnungs-Rede. „Jede BUGA bringt Grün in die Stadt. Parks und Freizeitflächen sind wichtiger denn je – auch, um den Herausforderungen des Klimawandels entgegenzutreten. Grünflächen filtern Schadstoffe und Feinstaub, sie nehmen Regen auf. Und sie bieten Lebensraum für Tiere. Das ist es, was die BUGA Mannheim 2023 nachhaltig macht: die Erschließung des Spinelli-Geländes als Teil des Grünzugs Nordost. Für die Grüne Branche ist die sechsmonatige Schau, die das große Projekt der integrierten Stadt- und Regionalentwicklung krönt, eine einmalige Chance: Auf der BUGA Mannheim 2023 präsentiert sich die Branche Deutschlands mit ihrem ganzen Können. Wir freuen uns über die Teilnahme unserer rund 300 Ausstellerinnen und Aussteller, ohne die es keine Bundesgartenschau gäbe.“

Die grüne Branche zeigt ihr Können

Gut sieben Jahrzehnte liegen zwischen der BUGA Mannheim 2023 und der ersten Bundesgartenschau, die 1951 in Hannover eröffnete. Ansprüche und Gestaltungsideen haben sich seitdem gewandelt, doch dienen BUGA und IGA (Internationale Gartenausstellung) immer noch ähnlichen Zwecken wie damals: Millionen von Besucher zu inspirieren, die Grüne Branche zu präsentieren sowie die Stadt bzw. die Region aufzuwerten. Den rund zwei Millionen erwarteten Besucher der BUGA Mannheim 2023 wird ein anspruchsvolles gärtnerisches Programm präsentiert, vom Wechselflor bis zur Vertikalbegrünung.

Rund 600.000 Blumenzwiebeln wurden auf den beiden Geländen der BUGA Mannheim 2023, Spinelli und im Luisenpark, gesteckt. Der Wechselflor auf Spinelli setzt auf insgesamt etwa 8700 Quadratmetern mehr als 217.000 Frühjahrs- und 115.500 Sommerblumen in Szene. Gestaltet haben ihn vier Planungsbüros: ARGE / Die3 landschaftsarchitektur, Bettina Jaugstetter, Christine Orel und Inge Wiemes. Im Wechselflor wird mit dem Blick auf Nachhaltigkeit vorwiegend mit Pflanzen gearbeitet, die wenig Wasser und Dünger benötigen und klimaresilient sind. Auf 1400 Quadratmetern wurden 4410 Rosen gepflanzt, die 206 Sorten kommen von 13 Aussteller. Auch hier wurden Sorten ausgewählt, die robust sind und sehr gute Blattgesundheit aufweisen.

Der Bund deutscher Baumschulen zeigt auf 1500 Quadratmetern, was in einem Baumschulbetrieb passiert. Zu sehen sind Gehölze in verschiedenen Entwicklungsphasen, vom Steckling bis zum jungen ausgewachsenen Baum. Der Beitrag verdeutlicht den BUGA-Besucher*innen, wie viel Zeit und Arbeit ein Gehölz benötigt und steigert die Wertschätzung.Der Bereich Grabgestaltung und Denkmal auf Spinelli umfasst 2600 Quadratmeter Gesamtfläche, es gibt 60 klassische Mustergräber sowie je 150 Quadratmeter „NaturRuh“ – und „Memoriam“-Bestattungsflächen. 41 Friedhofsgärtner sind beteiligt. Auch das Thema Vertikal- und Balkongarten findet sich auf Spinelli, jeweils 400 Quadratmeter werden von 13 ausstellenden und unterstützenden Firmen und Organisationen zur Schau gestellt.Der Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Baden-Württemberg e.V. hat auf dem Gelände zehn Schaugärten gebaut: Zwölf Betriebe aus der Region sind an diesemAusstellungsbeitrag beteiligt, der moderne Gestaltungsbeispiele und klimagerechte Pflanzungen zeigt. Themen sind Recycling, trockenheitsresistente Beete, Regenrückhalteflächen und umweltfreundliche Sportplatzgestaltung. Von einer mehrstöckigen Pergola lassen sich die Gärten von oben betrachten.

Der Staudenwettbewerb findet im Luisenpark statt, zehn Staudengärtnereien haben jeweils ein 90 Quadratmeter großes Beet bepflanzt. Auch der 300 Quadratmeter große Rhododendron-Beitrag ist im Luisenpark zu sehen mit Inkarho-Gehölzen, die auf humosem, kalkhaltigem Boden gedeihen.

139 gärtnerische Aussteller sind an den Freiland-Beiträgen beteiligt, voraussichtlich etwa 150 weitere werden es in den Blumenhallen sein. In zwei Hallen – einer Floristik- und einer Gartenbau-Halle – gibt es 19 Hallenschauen mit je rund 900 Quadratmetern Ausstellungsfläche geben, die ersten beiden Schauen sind eröffnet. Jede Hallenschau wird von einem anderen Team gestaltet. Kuratiert von Floristin und Planerin Gabriele Haufe erzählen Pflanzen Geschichten und rufen Emotionen hervor. Die Floristik, sonst bei Gartenschauen meist eher begleitend, wird in Mannheim erstmals als Schwerpunktthema inszeniert.

Im i-Punkt GRÜN, dem Info-Zentrum rund um grüne Themen in der ehemalige Heizzentrale, können sich Besucher*innen während der Bundesgartenschau in allen Gartenfragen beraten lassen, Seminare besuchen und Vorträge anhören.

Zwei Gelände

Im Luisenpark, der bereits Teil der BUGA Mannheim 1975 war, ist zur Bundesgartenschau 2023 die „Neue Parkmitte“ entstanden. Mit Rhododendren, Fuchsien, Stauden, Heilpflanzen oder dem Zitrusgarten erstrahlt der Park in buntesten Farben. Die Pinguinanlage wurde erweitert, ebenso wie das Südamerikahaus. In der neuen Großvoliere können verschiedene Vogelarten bei einem Spaziergang kennengerlernt werden.

Das Spinelli-Gelände, ein ehemaliges Militärgelände, wurde entsiegelt, und präsentiert sich nun als Mischung aus bunter Blumenschau, spannendem Experimentierfeld mit Ausstellungsbeiträgen zur Nachhaltigkeit, aber auch weiterhin mit dem rauen Charakter des ehemaligen Militärgeländes. So wurden zum Beispiel eine frühere Lagerhalle, die U-Halle, und die alte Heizzentrale erhalten. Auch Wege und Eisenbahnschienen erzählen die Geschichte des Geländes weiter. „Die Bundesgartenschau ist eine einmalige Chance für die Stadtentwicklung in Mannheim“, erklärte Mannheims Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz. „Mithilfe der BUGA 23 war es möglich, das ehemalige Militärgelände Spinelli zum Bestandteil eines 220 Hektar großen Grünzugs zu verwandeln. Er verbessert nicht nur das Stadtklima und erhöht die Lebensqualität in Mannheim, Spinelli wird dauerhaft als freier Naturraum erhalten.“

Integrierte Stadt- und Regionalentwicklung

Eine BUGA oder IGA ist weit mehr als ein Sommerfest. Sie ist ein bewährtes Instrument für integrierte Stadt- und Regionalentwicklung, stößt städtebauliche Prozesse an und schafft eine grüne Infrastruktur. Parks, die im Zusammenhang mit der Gartenschau entstehen, werden von nachfolgenden Generationen genutzt. Der Luisenpark hat seine heutige Form im Zuge der BUGA Mannheim 1975 erhalten, Spinelli wird als Bestandteil des Grünzugs Nordost für ein verbessertes Stadtklima sorgen. Aber es entstehen auch neue Quartiere: Wohnraum für rund 4000 Menschen wird im Nordwesten Spinellis an der Parkschale geschaffen. Im Süden ist ein energieautarkes Quartier mit 180 Wohneinheiten geplant.

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