Erfurter Fachschüler zum Praktikum in Ungarn
Die Fachschule der LVG Erfurt und die Gesamthochschule Kecskemet in Ungarn pflegen seit mehreren Jahren umfangreiche fachliche und persönliche Beziehungen. So konnten im Sommer 2007 Studenten und eine Lehrkraft zu einem zweiwöchigen Aufenthalt in Erfurt begrüßt werden. In diesem Jahr besuchten Fachschüler und zwei Lehrer vom 22. Juni bis 5. Juli 2008 die Partnereinrichtung in Ungarn.
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Nach umfangreicher Vorbereitung starteten wir mit unserem VW-Minibus um 6 Uhr und erreichten nach 11 Stunden Fahrt das Ziel. Das durch unsere Gastgeber vorbereitete Programm hatte uns neugierig gemacht und so waren wir gespannt auf 14 erlebnisreiche Tage. In der ersten Woche des Aufenthalts hatten wir Gelegenheit, durch die Arbeit in einer Baumschule insbesondere die Pflanzenkenntnisse zu erweitern und bei Pflege- und Vermehrungsarbeiten auch Fachgespräche mit Berufskollegen zu führen. Von Vorteil war, dass die Deutschkenntnisse unserer Gastgeber in den meisten Fällen deutlich besser als unsere Kenntnisse der ungarischen Sprache waren. Dass die Reisekasse durch das Praktikum aufgebessert werden konnte, war ein willkommener Nebeneffekt. In den späten Nachmittagsstunden haben wir unter anderem die sehr schöne Stadt Kecskemet erkundet, das Weinfest im Zentrum besucht (mit public viewing zur Fußball-EM!) und die Hochschule besichtigt. Ein Abend bei original ungarischer Gulaschsuppe und das Wiedersehen mit Studenten, die im Vorjahr Erfurt besucht hatten, rundeten den Aufenthalt in der ersten Woche ab.
Anstrengend für alle Beteiligten war die zum Teil für unsere (und wie wir hörten auch für ungarische) Verhältnisse große Hitze. Temperaturen deutlich über 30° C waren nicht die Ausnahme, ein erfrischender Sprung ins kühle Nass gehörte daher ebenfalls fast zum Tagesablauf.
Ein erster Höhepunkt in unserem Programm war ohne Zweifel die Wochenendfahrt zum Balaton. Nach Besichtigung der Halbinsel Tihany konnten wir im Ferienhaus eines Mitarbeiters der Hochschule übernachten. Ausgiebiges Badevergnügen und ein typisch ungarisches Abendessen sorgten für ausgelassene Stimmung.
Die zweite Woche stand ganz im Zeichen der Fachexkursionen. Gemeinsam mit ungarischen Studenten besuchten wir unter anderem mehrere Gemüsebaubetriebe mit Produktion unter Glas und Folie sowie im Freiland. Zum Teil konnten wir Parallelen zu uns bekannten Verfahren ziehen, beispielsweise der Tomatenproduktion unter Glas im hydroponischen Anbau. Allerdings haben wir auch viel Neues erfahren, so unter anderem zum Anbau von Paprika, dem Anbau, der Ernte und Vermarktung von Zwiebeln, Möhren und Zuckermais. Eine weitere Exkursion führten uns in einen Staudenbetrieb. Hier waren wir insbesondere vom Super-Pflegezustand des gesamten Areals beeindruckt. Vor 24 Jahren mit 1 ha gegründet umfasst der Betrieb heute 15 ha mit ca. 50 Beschäftigten und exportiert in alle angrenzenden Länder.
Natürlich gehört zu einem Besuch in Ungarn auch der viel gerühmte Wein. Das Weingut Frittmann ist eines der bekannten und erfolgreichen Unternehmen. Nach Besichtigung verschiedener Rebflächen und umfangreichen Informationen zur Verarbeitung und einer Führung durch den Betrieb freuten sich alle auf die Verköstigung.
Abschließender Höhepunkt der Exkursionswoche war eine Tagesfahrt in die Landeshauptstadt Budapest. Hier konnten wir aus Zeitmangel leider nur Teile dieser wunderschönen Stadt sehen, so zum Beispiel den Heldenplatz, das Parlamentsgebäude, die Zitadelle und die Fischer-Bastei. Weitere Infos zu unserer Exkursion sind unter www.lvg-erfurt.de/Fachschule zu finden.
Zum Abschluss waren sich alle einig: Wir kommen wieder!
Im nächsten Jahr gibt es erst einmal die Fortsetzung des Schüler- und Studentenaustausches mit ungarischen Gästen in Erfurt. Wir freuen uns darauf!
Dr. Reinhard Wagner, Abteilungsleiter Fachschule der LVG Erfurt
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