Mojib Latif sorgt für Eindruck
Ein glückliches Händchen hatte der Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau NRW mit seinem Programm für die GaLaBau Ausblicke 2023. Besonders Prof. Dr. Mojib Latif als Schlussredener und besonderes Zugpferd konnte die 100 Gäste durch seinen engagierten Vortrag überzeugen.
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„Klimawandel, Wirtschaft, Nachhaltigkeit - Chance für eine grüne Zukunft“ hatte der Verband seine Veranstaltung im Rahmenprogramm der Messe getauft und eine schöne Spannungskurve aufgebaut. Mit Dr. Katharina Reuter, Geschäftsführerin Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft, dem Mentalcoach Sharon Paschke und dem Klimaforscher Mojib Latif boten sich dabei unterschiedliche Perspektiven auf das Thema. Latif machte klar: „Mit der Physik kann man keine Kompromisse schließen.“Die Auswirkungen von CO2 auf die Erderwärmung sei schon seit 1896 bekannt. Auf die abschließende Frage, was er machen würde, wenn er Bundeskanzler wäre, hatte er eine klare Antwort parat: „Alle nicht-nachhaltigen Subventionen streichen.“
„Wir Landschaftsgärtner stehen bereit“
Josef Mennigmann, Präsident des VGL NRW, hatte zuvor in seinem Grußwort betont, dass der Garten- und Landschaftsbau die notwendigen Grundvoraussetzungen besitze, um unsere Städte grüner zu gestalten, die Wärmeentwicklung zu reduzieren und dadurch dem Klimawandel entgegenzuwirken. „Die Branche steht bereit, um in gemeinschaftlichem Handeln Klimaanpassung zu leisten und damit die Ziele, die sich unsere Landesregierung gesteckt hat, tatkräftig zu unterstützen“, so Mennigmann.
Schritte und Strategien für mehr Nachhaltigkeit im Unternehmen
Dr. Katharina Reuter, Geschäftsführerin des Bundesverbandes Nachhaltige Wirtschaft, ging auf die Dringlichkeit der klimatischen Lage ein, da bereits sechs von neun planetare Grenzen überschritten seien und das Weltklima früher als gedacht kippe. „Um schneller agieren zu können und unsere Welt auch für die nachfolgenden Generationen zu erhalten, sind einige Schritte notwendig“, so Reuter. Der Wechsel zu einem echten Ökostromanbieter, der Umstieg zu einer ethisch-ökologischen Bank oder die Steigerung von E-Mobilität seien hierbei erste Maßnahmen, um Nachhaltigkeit in die betrieblichen Strukturen zu integrieren. Wichtig sei vor allem, Nachhaltigkeit im Kerngeschäft zu verankern. „Dabei hilft es, sich immer vor Augen zu führen, was man als Unternehmen leisten kann, um die Auswirkungen des Klimawandels zu reduzieren sowie den CO2-Ausstoß zu mindern“, so die Referentin.
Motivation als Kern für Veränderung
Um Nachhaltigkeit im Betrieb langfristig zu etablieren sowie Veränderungsprozesse in den eigenen Denkmustern und in bestehenden Unternehmensstrukturen anzustoßen, gab Mentalcoach Sharon Paschke den Teilnehmenden wertvolle Tipps zur mentalen Stärke und Achtsamkeit mit auf den Weg. Die spürbaren Auswirkungen des Klimawandels seien Motivation genug, Veränderungen anzugehen – dies könne step by step erfolgen: „Gemäß dem Gesetz der Minimalkonstanz sind kleine, aber dafür kontinuierliche Schritte bereits ein Anfang, um jeden Tag einen Beitrag zu leisten“, so Paschke.
„Mit der Physik lässt sich nicht verhandeln“
Höhepunkt war der Auftritt des Meteorologen und Klimaforschers Prof. Dr. Mojib Latif. Latif verdeutlichte die Problematik unserer Gesellschaft: „Wir haben kein Umsetzungsproblem – wir haben ein Erkenntnisproblem. Die Möglichkeiten und finanziellen Mittel sind da, wir handeln aber nicht.“ Um das Klimaproblem zu lösen, komme es neben den Subventionen für erneuerbare Energien vor allem auf Gemeinschaft und internationale Kooperation an. Der Ausstoß von Treibhausgasen könne nur gemindert werden, wenn die
Insgesamt konnten die Teilnehmer zahlreiche Eindrücke mit nach Hause nehmen und sie haben einen Impuls bekommen, den inneren Schweinehund zu überwinden und auch als Unternehmen mehr für die Nachhaltigkeit zu tun. Als Unterstützung bot der Verband den Besuchern einen Leitfaden für nachhaltiges Wirtschaften - ganz nachhaltig als Download: Leitfaden-Nachhaltigkeit
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