Die EU Delegation „Klima und Umwelt“ besucht das Bremer Unternehmen Bock Bio Science
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Was bereits vor Corona ein großes Thema war, bekam während der Pandemie einen regelrechten Schub: Die weltweite Klimakrise. Die Ziele sind bekannt. Den CO2-Ausstoß verbindlich reduzieren, von fossilen auf grüne Energieträger wie Solar oder Wind umsatteln. Im Rahmen des EU-Kurses mit dem Titel „Klima und Umwelt“ hat das Auswärtige Amt in Kooperation mit dem Goethe Institut hochrangige EU-Bedienstete aus Finnland, Ungarn, Slowakei, Tschechien, Italien, Polen und der Türkei vom 07. November bis 13. November nach Bremen eingeladen. Das Programm hat das „Europanetzwerk Deutsch“ organisiert und soll den Austausch auf Augenhöhe mit Experten wie bei Bock Bio Science rund um Klimaschutz, Umwelt und Nachhaltigkeit ermöglichen.
Nachhaltigkeit wird bei Bock Bio Science und RoBoTec PTC seit jeher großgeschrieben. Zum Credo von Friederike von Rundstedt „Pflanzen sind unsere Lebensbasis und wir müssen mehr Pflanzen pflanzen, um unsere Umwelt zu unterstützen“ passt die ressourcenschonende Ausrichtung der Pflanzenproduktion. Doch warum ist die vollautomatische Pflanzenproduktion besonders nachhaltig? Wie passt Künstliche Intelligenz und Pflanzenvermehrung überhaupt zusammen? Und wie funktioniert die künstlich intelligente, vollautomatische in vitro Pflanzenproduktion? Friederike und Stephan von Rundstedt haben sich bei Ihrem Rundgang mit diesen Fragen beschäftigt und den prominenten Gästen der Europäischen Union einen spannenden Blick hinter die Kulissen der in Vitro Pflanzenvermehrung ermöglicht.
Ein kurzer Blick in die Klimahistorie des Unternehmens verrät, dass das Bemühen um einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz für die von Rundstedts seit jeher zum wichtigen Bestandteil des unternehmerischen Handelns gehört. Bereits seit 2006 werden für die Beheizung der Gewächshäuser ausschließlich CO2-neutrale Holzhackschnitzel verwendet, was Bock 2018 nicht nur den TASPO Award für das beste Energiekonzept des Jahres einbrachte, sondern auch noch die Mitgliedschaft im renommierten Bremer Netzwerk „PUU“ (Partnerschaft Umwelt Unternehmen). Dass man sich auf erreichten Lorbeeren nicht ausruht, ist bei Bock gängige Praxis.
2019 wurde Bock mit dem Bremer Umweltpreis für die innovative Idee zu RoBo®Cut ausgezeichnet. Noch im selben Jahr hat sich das Unternehmen im Dezember dem Effizienztisch „Klassik“ angeschlossen. Als eines der zehn teilnehmenden Betrieben am Effizienztisch, der von der gemeinnützigen Klimaschutzagentur “energiekonsens“ initiiert worden ist, verfolgt Bock mit unter anderen Airbus und Anheuser-Busch InBev das gemeinsame Ziel, über drei Jahre lang CO2 einzusparen. Stephan von Rundstedt, Geschäftsführer der Bock Bio Science GmbH, geht noch einen Schritt weiter: „Gerade in Zeiten des Klimawandels wollen wir und unsere Mitarbeiter einen stetigen Beitrag leisten, den produktionsbedingten CO2-Ausstoß so weit wie möglich zu reduzieren“.
Im Jahr 2020 erfolgte die Installation der hauseigenen PV-Anlage auf den Dächern des Betriebes in Borgfeld. Das war dem Unternehmerpaar, neben dem Einsatz der Holzhackschnitzel Anlage, ein besonderes Anliegen, um die Pflanzenproduktion ein entscheidendes Stück „grüner“ zu gestalten. „Mittlerweile wickeln wir einen beträchtlichen Anteil unserer Laborproduktion über die Solarenergie ab“, freut sich Friederike von Rundstedt, Mitinhaberin bei Bock Bio Science und zuständig für den Bereich Forschung und Entwicklung. Die Solaranlage erzeugt jährlich 160.000 kWh und spart so rund 100 Tonnen CO2 ein. Bei einer voraussichtlichen Amortisationsdauer von knapp 7 Jahren ist die Maßnahme nachhaltig ein Erfolg für das Unternehmen.
Der RoBo®Cut ist ein hochmodernes, komplexes Robotorsystem, das sich fortschrittlichster Hard- und Software, speziell im Bereich Bildverarbeitung und Künstlicher Intelligenz bedient und das dazu dient, zuverlässig, automatisch und kostengünstig ökologisch einwandfreie Pflanzen in vitro zu produzieren „Der internationale Transport ist sehr kostspielig, hat eine negative Ökobilanz und wird auf lange Sicht vom Markt nicht mehr akzeptiert werden, da die CO2-Bilanz negativ und unethisch ist“, ergänzt Stephan von Rundstedt, während die Gruppe die disruptive Technologie genauer betrachtet. So reduzieren die nachhaltigen Systeme aus der RoBo®Cut-Familie weltweit die CO2-Emissionen und ermöglichen den Pflanzenvermehrern der Welt, vor Ort fair für ihre eigenen Märkte zu produzieren. Das RoBo®Cut System ist ein aktiver Beitrag zu „Mehr Pflanzen pflanzen“ und für den Erhalt einer lebenswerten Welt. Dafür wurde das junge Startup Unternehmen RoBoTec PTC im Juli dieses Jahres mit dem Bremer Gründungspreis der Sparkasse Bremen und des Starthaus Bremen ausgezeichnet.
Bei den Betriebsrundgängen durch das Gewebekulturlabor zeigen die Gäste sich beeindruckt. Robert Spisiak, Slowakei, Programm Manager der Europäischen Kommission: „Ich war sehr überrascht, dass aus einem Familienunternehmen in einem kleinen Vorort von Bremen, eine so großartige Technologie entstanden ist, die zudem auch wirklich nachhaltig orientiert ist. Außerdem freue ich mich zu sehen, dass die Förderung der EU hier gut aufgenommen wird. Wir wollen Unternehmen unterstützen, die aus einer Forschung agieren und mithilfe der EU Förderprogramme wirklich wirtschaftlich werden. Damit die Wissenschaft und Technologie in Europa bleibt!“
Fragestellungen rundum die RoBo®Cut Technologie oder welche Entwicklung wird die Landwirtschaft nehmen, und wie entwickelt sich das Unternehmen, galt es zu erörtern. Geschäftsführer Stephan von Rundstedt fasst zusammen: „Bock steht mit fast 100-jähriger Firmengeschichte als ein mittelständisches Unternehmen heute vor der spannenden Herausforderung, einen wichtigen Beitrag dafür zu leisten, dass hochwertige und ressourceneffiziente Pflanzenproduktion weltweit ermöglicht wird. Diese Aufgabe stellen wir uns mit modernsten Methoden der Pflanzenproduktion in vitro, als auch mittels der RoBo®Cut Technologie“.
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