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GV: Wachstum durch Markteintritt in die Niederlande

Auf der Mitglieder­vertreter-Versammlung der Gartenbau-Versicherung VVaG (GV) am 1. Juli 2008 in Wiesbaden berichtete der Vorsitzende des Vorstands, Michael J. Baumeister, über den Verlauf des Geschäfts­jahres 2007 und gab Einblicke in die weitere Unternehmensplanung.
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Im Berichtsjahr 2007 konnte die GV wiederum ein erfreuliches Wachstum verzeichnen. Die Gesamt-Beitragseinnahmen stiegen im Berichtsjahr um 16,2 % auf 50  Mio. Euro. Dieses Wachstum geht zurück auf einen Beitragsanstieg im Kerngeschäft Deutschland von 29,2  Mio. Euro auf 30,6  Mio. Euro (+4,4 %) und im Europageschäft auf 9,6  Mio. Euro (+134,6 %). Davon entfallen auf die Niederlande 4,8  Mio. Euro.

Das Wachstum in der Gartenbau-Betriebsversicherung Deutschland wurde beeinflusst durch die Erhöhung der Mehrwertsteuer auf 19 % mit Jahresbeginn. Dies hängt zusammen mit einer Besonderheit der Besteuerung in einem großen Teil der Produktionsbetriebe in Landwirtschaft und Gartenbau. In diesen „pauschalierenden“ Betrieben muss bei der Regulierung von Sachschäden die Mehrwertsteuer als Aufwand berücksichtigt werden. Deshalb war hier eine Anpassung der Versicherungssummen und damit der Beiträge notwendig. Positiv wirkte sich auch 2007 die nachhaltig erfolgreiche Umsetzung der Mehrgefahrenversicherung Freiland aus. Jeweils zweistellige Zuwachsraten konn­ten in den regionalen Märkten Italien und Frankreich erzielt werden.

Entscheidend für die Höhe des Jahreszuwachses war jedoch der Markteintritt in die Niederlande, dem Gartenbauland Nr. 1 weltweit. Hier war seit einiger Zeit der Bedarf nach einem selbstständigen Spezialversicherer erkennbar. Durch Übernahme eines entsprechenden Bestands von der Delta Lloyd, Amsterdam, gelang hier ein Einstieg mit einem nennenswerten Marktanteil, der jedoch noch sehr weit von den in Deutschland, der Schweiz und Italien erreichten Positionen entfernt ist, also Entwicklungschancen für die Zukunft bietet.

Schadensverlauf Gesamt
Mit einer Brutto-Schadensquote (Schadensquote vor Rückversicherung) von 67,7 % im Gesamtgeschäft und 67,9 % im selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft hat 2007 als mittleres Schadensjahr abgeschlossen.

Der absolute Schadensaufwand im Direktgeschäft betrug brutto 27,3 Mio. Euro (Vorjahr 15,7 Mio. Euro). Aufgrund der Entlastung durch Rückversicherung lag die Netto-Schadensquote (Schadensquote nach Rückversicherung) bei 60,3 %.
Das Geschäftsjahr schließt mit einem Ergebnis von 2 652 000  Euro vor Steuern und einem Jahresüberschuss in Höhe von 1 495 000  Euro nach Steuern ab. Die Bilanzsumme stieg von 60  Mio. Euro auf 64,6  Mio. Euro.

Der Hagelversicherungsbestand der GV setzt sich zusammen aus den entsprechenden Verträgen innerhalb der Gartenbau-Betriebsversicherung, die nur Hagel decken, und der Mehrgefahrenversicherung Freiland, die als Hagelversicherung mit Zusatzbedingungen dargestellt wird, also auch andere Gefahren innerhalb dieses Zweiges deckt. Im selbst abgeschlossenen Geschäft dieses Zweiges stiegen die Beiträge um 10,9 % auf 15,3  Mio. Euro im Geschäftsjahr. Die Schadensleistungen betrugen insgesamt 9,5  Mio. Euro. Die Schadensquote betrug 62 %.

Die Beiträge in der Sturmversicherung stiegen vor allem wegen der höheren Sturmgefahr in den Niederlanden um 28,5 % auf 11,7  Mio. Euro gegenüber 9,1  Mio. Euro im Vorjahr.
Tatsächlich resultiert fast die Hälfte der Jahresschadensbelastung Sturm innerhalb des Kyrill-Ereignisses aus diesem neuen Geschäftsgebiet. Zugleich wurde aber gerade in der Sturmversicherung die weiterreichende regionale Streuung der Risikoorte deutlich. Während Deutschland und die Niederlande stark betroffen waren, traten in Italien, Frankreich und der Schweiz kaum Schäden auf.

Die absoluten Schadensleistungen beliefen sich auf 11  Mio. Euro, davon entfielen 8,9  Mio. Euro auf „Kyrill“. Die Bruttoschadenquote betrug 94,1 %, die dank Rückversicherung auf 64,4 % gesenkt wurde.
Da die Technisierung und der Einsatz brennbarer Materialien im modernen Gartenbau einen risikogerechten Versicherungsschutz erfordern, gehört die Feuerversicherung seit Jahren zu den Wachstumsbereichen der Gesellschaft. Mit einem Anstieg der Bruttobeitragseinnahmen um 31,2 % auf 5,2  Mio. Euro konnte wieder ein Zuwachs erzielt werden. Bei einer Schadensquote von 69,4 % und einer absoluten Schadensleistung von 3,6  Mio. Euro kann von keinem günstigen Schadensverlauf gesprochen werden.

Die „Technischen Versicherungen“ bestehen im Wesentlichen aus der Maschinen- und Elektronikversicherung sowie der technischen Verderbschadensversicherung der Kulturen. Im Zuge der Rationalisierung und Optimierung von Anbauverfahren, aber auch im Zusammenhang mit der weltweiten Vernetzung des Anbaus findet in diesem Versicherungszweig eine besonders intensive Produktentwicklung statt. Mit einem Zuwachs von 27,2 % stiegen die Beiträge von 5,2  Mio. Euro im Vorjahr auf 6,6  Mio. Euro im Geschäftsjahr.

In der Schaufenster-Glasbruchversicherung, die für Blumengeschäfte und Endverkaufseinrichtungen angeboten wird, betragen die Beitragseinnahmen 659 000  Euro gegenüber 641 000  Euro im Vorjahr.

Europageschäft
Als Spezialversicherer ist die Gesellschaft auch in europäischen Ländern außerhalb ihres Kerngeschäftsgebiets Deutschland tätig. Die Erweiterung der Geschäftstätigkeit ist für die Gesellschaft von strategischer Bedeutung und trägt zur weiteren Diversifizierung des Gesamtportefeuilles, zum Beitragswachstum und zum Risikoausgleich bei. Durch den Markteintritt in die Niederlande konnte ein Meilenstein gesetzt werden. Mit einem Beitragsvolumen von insgesamt 9,6 Mio. Euro entfällt auf das Europageschäft ein Anteil von 23,9 % der Beitragseinnahmen im Direktgeschäft der Gesellschaft. Gegenüber dem Vorjahr stiegen die Beiträge um 134,6 % in diesem Segment. Die Schadensquote über das gesamte Europageschäft außerhalb Deutschlands betrug 74,4 %.

Rating
Auch in 2007 ließ sich die GV wieder durch ein externes, unabhängiges Rating der renommierten Assekurata bewerten. Der besondere Wert der von der Assekurata praktizierten Methode liegt im Vergleich zu anderen Verfahren darin, dass die Versicherungsunternehmen hier nicht in erster Linie aus Sicht von Kapitalanlegern beurteilt werden, sondern aus Sicht der Versicherungsnehmer (= Kunden). Eine solche Qualitätsbeurteilung eignet sich deshalb besonders für Versicherungsvereine auf Gegenseitigkeit. Der Vorstand unterzieht sich diesem Verfahren nicht zuletzt unter den Aspekten der freiwilligen Selbstkontrolle, Qualitätssicherung, richtig verstandener Risikopolitik und Zukunftssicherung. Auch beim siebten Rating in Folge wurde die Gartenbau-Versicherung VVaG wieder mit der Bestnote „A++ (exzellent)“ bewertet.  GeVau

 

(c) DEGA online

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