Bad Windsheim erhält Zuschlag
Der Jubel in Mittelfranken ist groß: Die Kurstadt Bad Windsheim wird 2027 die Landesgartenschau ausrichten. Um die Austragung einer LAGA für den Zeitraum 2027 bis 2029 hatten sich elf bayerische Kommunen beworben und Gespräche mit der Bayerischen Landesgartenschau GmbH geführt.
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„Wir freuen uns sehr für Bad Windsheim, wir sehen hier enormes Potenzial“, so der Vorsitzende des Fachbeirats Gerhard Zäh. „Aber es gibt noch viel zu tun. Deshalb muss nach dem Wunsch des Fachbeirats bis spätestens Juli 2021 ein Rahmenkonzept vorliegen, damit klarer wird, wo denn die Flächen für die Landesgartenschau vorgesehen sind und welches konkrete städtebauliche und freiräumliche Gesamtkonzept am ehesten dauerhaft zur Aufwertung des Kurortes beitragen kann.“
Bad Windsheim will mit dem Schwerpunkt Gesundheit punkten. Der mittelfränkische Kurort generiert seine Einnahmen insbesondere durch die Kurbetriebe. Städtebaulich ist das Kurviertel aufzuwerten, um künftig im Wettbewerb mit anderen Kurbädern mithalten zu können. Ein wichtiges Instrument dafür ist die Landesgartenschau.
Das Münchner Planungsbüro mahl-gebhard-Konzepte hat das Bewerbungskonzept erarbeitet. Nach dem Motto „gesund, urban, traditionell“ soll dem Zerfall des Kurviertels entgegengewirkt und der Kurpark geschützt werden. Neue Freiräume vor allem für Familien und Jugendliche sind vorgesehen, ebenso eine Aufwertung des einmaligen Gartenkranzes um die Altstadt herum.
Der Fachbeirat urteilte: Mit der Neugestaltung einer zentralen verbindenden Grünfläche zwischen Kurpark und Kurviertel, der attraktiven Gestaltung der Freiflächen im Kurpark selbst und der Entwicklung eines „aktiven Stadtparks“ in den freien Flächen östlich des Kurviertels im Übergang zu Külsheim verfolgt das Bewerbungskonzept eine umfassende städtebauliche und freiräumliche Neuordnung mit einer sinnhaften Verzahnung in die umgebende Landschaft.
Der bestehende Kurpark weist Defizite auf (Wegebeläge, Zerschneidung der Allee durch konfliktbehaftete Nutzungen, unpassende Nutzungen von Teilbereichen). Wünschenswert wäre hier ein ökologisch-nachhaltiges Pflegekonzeptes im Kontext des Denkmalschutzes.
Ein wesentliches Defizit ist der Übergang und die Verbindung vom Kurpark in die Innenstadt, die über die Gleise zum Bahnhof führt. Zum einen zerschneidet ein Wall die Sichtachse und der Übergang ist nicht barrierefrei. Ein wichtiges Ziel ist, diese Verbindung neu und attraktiv zu gestalten.
Als kleine Trittsteine sollen kleine Parzellen im historischen Gartenkranz der Altstadt neu entwickelt werden. So könnten innerstädtische Erholungs-, Spiel- oder Freizeitparzellen entstehen und neue Wegeverbindungen aus der Altstadt geschaffen werden.
40 Jahre Landesgartenschauen in Bayern
Insgesamt wurden seit 1980 durch Landesgartenschauen und Regionalschauen bislang 521 Hektar dauerhafte Grün- und Erholungsflächen in Bayern geschaffen, das sind mehr als 700 Fußballfelder. Das Umweltministerium hat seit 1980 Landes- und Regionalschauen mit 71 Millionen Euro gefördert. Mehr als 24 Millionen Gäste haben die Gartenschauen besucht. Von 2022 an werden Gartenschauen in Bayern mit jeweils bis zu fünf Millionen Euro gefördert. Mit der erweiterten Förderung steht Bayern an der Spitze der deutschen Bundesländer. Die Ausschreibung für die Gartenschauen von 2028 bis 2030 wird noch im Herbst erwartet.
Weil dieses Jubiläumsjahr 2020 ein durch die Corona-Pandemie außergewöhnliches Jahr ist, konnte man nicht wie geplant mit einem großen Festakt feiern. Es gibt einen Film auf der Homepage www.lgs.de
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