Aus Pflanzenabfällen entstehen High-Tech-Materialien
Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Kohle und Erdöl zur Neige gehen. Eine unerschöpfliche Alternative könnten Pflanzenabfälle sein, die über spezielle Verfahren in hochwertige Kohlenstoff-Materialien umgewandelt werden. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse und Technologien für die Herstellung derartiger Stoffe zu gewinnen, die dann zu kommerziellen Produkten verarbeitet werden können, ist das Ziel des von der Europäischen Union geförderten Projektes GreenCarbon.
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Oder vereinfacht ausgedrückt: „GreenCarbon untersucht Verfahren, um aus Biomasse interessante Produkte zu erzeugen“, fasst Prof. Dr. Andrea Kruse von der Universität Hohenheim in Stuttgart zusammen. Unter ihrer Leitung beteiligen sich seit 2016 Mitarbeiter des Fachgebietes Konversionstechnologien nachwachsender Rohstoffe an dem internationalen, multidisziplinären Forschungsprojekt. Mit einer Fördersumme von 500.000 Euro für die Universität Hohenheim stellt es ein Schwergewicht der Forschung dar.
Die Vorstellung ist bestechend: Nach und nach könnten in den kommenden Jahren Kohle und Erdöl – Ausgangsstoffe für die Herstellung von Kunststoffen, Farbstoffen und Materialien – durch erneuerbare Ressourcen ersetzt werden. Vorausgesetzt, sie sind einerseits einfach zu synthetisieren und kostengünstig, erfüllen andererseits aber auch spezifische Anforderungen.
Kohlenstoffmaterialien, die aus nachwachsenden Rohstoffen erzeugt werden, wie z. B. aus pflanzlicher Biomasse, sind hier ideale Kandidaten.
HINTERGRUND:
2020 steht das Wissenschaftsjahr im Zeichen der Bioökonomie – und damit einer nachhaltigen, biobasierten Wirtschaftsweise. Es geht darum, natürliche Stoffe und Ressourcen nachhaltig und innovativ zu produzieren und zu nutzen und so fossile und mineralische Rohstoffe zu ersetzen, Produkte umweltverträglicher herzustellen und biologische Ressourcen zu schonen. Das ist in Zeiten des Klimawandels, einer wachsenden Weltbevölkerung und eines drastischen Artenrückgangs mehr denn je notwendig. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ausgerichtete Wissenschaftsjahr Bioökonomie rückt das Thema ins Rampenlicht.Die Bioökonomie ist das Leitthema der Universität Hohenheim in Forschung und Lehre. Sie verbindet die agrarwissenschaftliche, die naturwissenschaftliche sowie die wirtschafts- und sozialwissenschaftliche Fakultät. Im Wissenschaftsjahr Bioökonomie informiert die Universität Hohenheim in zahlreichen Veranstaltungen Fachwelt und Öffentlichkeit zum Thema.
Weitere Informationen
Wissenschaftsjahr 2020 an der Universität Hohenheim
Bioökonomie HohenheimWissenschaftsjahr 2020
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