Grenzüberschreitende Lieferbarkeit von Saatgut ist wichtig
Die Internationale Saatgutorganisation (ISF, International Seed Federation) unterstreicht, dass der uneingeschränkte internationale Verkehr von Saatgut entscheidend für die Gewährleistung der Ernährungssicherheit ist. Saatgut ist ein weltweit gehandeltes Agrarprodukt. Dabei hat sich der internationale Saatguthandel in den letzten 15 bis 20 Jahren verzehnfacht.
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Heute gebe es kein Land, das die Bauern vollständig mit Saatgut ihrer Wahl allein aus ihrer eigenen Produktion versorgen könnte. Saatgutunternehmen produzieren und testen Saatgut in verschiedenen Ländern auf der ganzen Welt, um das Risiko von Ernteausfällen aufgrund ungünstiger Witterungsbedingungen zu mindern, unterstreicht die ISF. Durch das Finden optimaler Standorte für die Saatgutproduktion, den Zeitpunkt der Ernte und das lokalisierte Fachwissen stelle der Saatgutsektor die ständige Versorgung überall auf der Welt mit Saatgut sicher.
Daher könnte die Schließung von Grenzen oder sogar die Verlangsamung der grenzüberschreitenden Verbringung von Saatgut ein erhebliches Problem in der Saatgutversorgungskette darstellen. März und April seien die kritischsten Monate für die Aussaat von Frühjahrskulturen aller Art auf der Nordhalbkugel und Herbstkulturen auf der Südhalbkugel.
Wenn die Landwirte dieses Zeitfenster verpassen, weil das Saatgut nicht rechtzeitig auf die Felder geliefert wird, hätte dies in der zweiten Jahreshälfte eine ernsthafte Nahrungs- und Futtermittelknappheit zur Folge, unterstreicht die ISF.
Das ISF fordert die Regierungen auf, den internationalen Verkehr von Saatgut zu erleichtern und keine restriktiven Maßnahmen zu ergreifen. Die Saatgutunternehmen würden alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, um die Gesundheit und Sicherheit der Arbeitnehmer zu gewährleisten, die an der Verbringung von Saatgut beteiligt sind.
Nach Angaben der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), des Zentrums für Seuchenkontrolle und -prävention (CDC) und des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) gebe es derzeit keine Hinweise darauf, dass Lebensmittel einschließlich Saatgut eine wahrscheinliche Quelle oder ein wahrscheinlicher Übertragungsweg des Virus sind.
Der Saatgutsektor sucht die Unterstützung der öffentlichen Behörden, um die Verbreitung von Saatgut in dieser Krisenzeit zu gewährleisten.
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