Bundesministerin Klöckner zu Gast im Betrieb Kientzler
Den Antrittsbesuch beim deutschen Gartenbau machte Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner am 7. September 2018 im Gartenbaubetrieb Kientzler. Die Bundesministerin folgte der Einladung des Zentralverbandes Gartenbau (ZVG), um aktuelle gartenbaupolitische Themen zu diskutieren.
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Der Zentralverband hatte die Bundesministerin in das Unternehmen nach Gensingen eingeladen, das sich auf die vegetative Vermehrung von Zierpflanzen und die Produktion von Jungpflanzen spezialisiert hat.
Besonders positiv hob ZVG-Präsident Jürgen Mertz das Bundesprogramm zur Förderung von Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz in der Landwirtschaft und im Gartenbau hervor. „Das Programm leistet einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz, trägt zur CO2 Reduzierung bei und fördert gleichzeitig die Innovations- und Modernisierungsbereitschaft der Betriebe“, unterstreicht Mertz den Erfolg. „In kürzester Zeit waren die Mittel des Bundesprogramms Energieeffizienz von den Betrieben abgerufen. Deswegen halten wir es für sinnvoll, das Programm über 2019 hinaus fortzuführen.“
Die Verfügbarkeit einer breiten Palette von Pflanzenschutzmitteln ist für den Gartenbau eine große Herausforderung. Dies unterstrich der Präsident des Landesverbandes Gartenbau Rheinland-Pfalz Volker Schmitt. „Ich sehe mit großer Sorge, dass immer weniger Mittel für den integrierten Pflanzenschutz zur Verfügung stehen“, erklärte er der Bundeslandwirtschaftsministerin. Deswegen brauche der Gartenbau ein klares Bekenntnis zum Pflanzenschutz und eine deutliche Verfahrensbeschleunigung bei der Bewilligung von Pflanzenschutzmitteln.
Kritisch sieht der ZVG die aktuelle Situation an den deutschen Universitäten. Mertz schilderte die Sorgen der Branche über die dramatische Entwicklung der Gartenbaufakultäten an den drei Universitätsstandorten. „Wenn wir nicht gegensteuern, wird die fehlende Nachbesetzung von Professorenstellen, das Umwidmen von ehemals gartenbauwissenschaftlichen Lehrstühlen und damit das Wegbrechen der anwendungsorientierten Forschung für den Gartenbau deutliche Konsequenzen haben. Denn ohne Nachwuchswissenschaft schwindet die Innovationskraft und ohne Lehre fehlen uns die Lehrer an den gartenbaulichen Berufs- und Fachschulen.“
Welch hohen Stellenwert Innovation für die gartenbaulichen Unternehmen hat, zeigt sich auch in der vielfältigen Zusammenarbeit der Wirtschaft mit dem Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau (IGZ) in Großbeeren und Erfurt. So profitierte auch das Unternehmen Kientzler in der Vergangenheit durch Forschungskooperationen mit dem IGZ. Mertz bedankte sich bei Bundeslandwirtschaftsministerin Klöckner ausdrücklich, dass nach Schließung des Standorts Erfurt mit der Finanzierung einer Forschungsstelle an der Fachhochschule die Zierpflanzenforschung in Erfurt eine Zukunft habe.
Weitere Gesprächsschwerpunkte waren unter anderem die notwendige politische Unterstützung beim einzelbetrieblichen Risikomanagement sowie die Themen EuGH-Urteil zu modernen Hilfstechniken, Pflanzengesundheit und Stadtgrün.
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