Blumengroßhandel ist mit den Umsätzen zufrieden
Aufgrund der Lage des Valentinstages am Aschermittwoch waren die Erwartungen der Großhändler zurückhaltend. Vor allem in den Karnevalshochburgen hatte man mit einem eher verhaltenen Geschäft gerechnet. In ländlichen Gebieten und städtischen Randlagen haben darüber hinaus viele Blumengeschäfte am Mittwochnachmittag geschlossen. „Die Konsumenten rechnen da nicht unbedingt mit Sonderöffnungszeiten zum Valentinstag“, vermutet ein Großhändler, der viele Kunden außerhalb der Innenstädte beliefert. Dennoch seien viele Einzelhandelskunden überrascht gewesen, dass das Valentinsgeschäft „noch ordentlich“ verlaufen sei.
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Das kalte, aber sonnige Wetter verlieh dem Absatz zum Valentinstag einen positiven Schub. Die Tendenz zu einer sehr späten Order durch die Blumengeschäfte setzte sich weiter fort. Da am Rosenmontag viele Geschäfte geschlossen hatten, fand der Verkauf auch für den Großhandel überwiegend am 13. und 14. Februar statt. Die meisten Großhändler berichteten von leicht gesunkenen bis stabilen Umsätzen bei stabilen Verkaufspreisen. Die Einkaufspreise wurden in diesem Jahr sogar etwas günstiger, je näher der Termin rückte. So konnte zu Valentin und für das Nachordergeschäft zum Wochenende günstig eingekauft werden. „Das ist mehr als wir erwartet haben“, war die einhellige Meinung der Großhändler aus allen Regionen.
Frauentag im Osten beliebter
Im Osten hat es der Valentinstag als Blumengeschenktag noch immer schwer. Der Frauentag ist bei den Konsumenten und im Handel ein beliebterer Blumentag. Dennoch registrierten auch die ostdeutschen Blumengroßhändler einen höheren Umsatz. Es sei jedoch nicht so einfach, gute Erträge zu erzielen, weil die Einkaufspreise ein höheres Niveau hätten als an gewöhnlichen Tagen. Die Ertragslage gestalte sich aber zunehmend „gleichmäßiger“, so ein Großhändler aus Sachsen.
Im Osten und Süden fiel der Valentinstag außer in den Fasching/Karneval auch noch in die Winterferien in den Bundesländern Bayern, Saarland Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen.
Rosen, Rosen, Rosen
Im Gegensatz zum Vorjahr, wo auch schon Outdoor- Produkte für den Frühlingsgarten gefragt waren, konzentrierte sich der Absatz in diesem Jahr auf das Schnittblumengeschäft. Auch innerhalb des Produktsegments setze sich der Trend zu einer Ausweitung auf ein breiteres Sortimentsspektrum nicht fort. „Rosen, Rosen, Rosen“ prägten das Einkaufsverhalten im Einzelhandel und bei den Konsumenten. So lag der Fokus wieder vermehrt auf roten Rosen in allen Preisklassen, als Klassiker unter den Liebesbotschaftern, aber auch Rosen in anderen Farben zum Beispiel für buntgemischte Rosensträuße und in Rosatönen waren beliebt. Die meisten Großhändler konnten am Mittwochnachmittag ihre Rosenkontingente als „ausverkauft“ melden.
Frühlingsblumen konnten in diesem Jahr der Königin der Blumen nicht das Wasser reichen, hier blieb der Absatz durch das gesamte Sortiment „normal“. Vor allem Tulpen liefen im Norden, Westen und Süden jedoch eher schleppend. Tulpen gehören zur klassischen „Wurfware“ bei den großen Karnevalsumzügen im Rheinland. „Vielleicht haben die Kunden daher in diesem Jahr wieder vermehrt zur Rose gegriffen, weil die Assoziation zwischen Karneval und Tulpe noch zu frisch war“, glaubt ein Großhändler vom Rhein.
Bei der Nachorder gemischtes Stimmungsbild
Im Nachordergeschäft konnte in diesem Jahr keine außergewöhnliche Ordertätigkeit festgestellt werden. Aufgrund des folgenden Wochenendes zeigte sich in den meisten Regionen ein guter Abverkauf bei eher regulärem Wochenendgeschäft. Im Norden war der Umsatz des Folgewochenendes aufgrund des Wetterumschwungs allerdings unterdurchschnittlich.
Berichterstattung in den Medien
Die Berichterstattung zum Valentinstag wurde von den Großhändlern unterschiedlich beurteilt. Alles in allem war der Valentinstag als Geschenktag in den Medien äußerst präsent. In einigen Sendungen wurde sich grundsätzlich konsumkritisch zum Valentinstag geäußert. Kritisch beleuchtet wurde auch das Thema Nachhaltigkeit in der Blumenproduktion. Dies zeigte jedoch keine Auswirkungen auf eine vermehrte Nachfrage nach Produktlabeln wie Fair Trade oder MPS. Es ist zu befürchten, dass kritische Konsumenten dann lieber ganz auf ein Blumengeschenk verzichten. Ähnlich sensible Konkurrenzprodukte, wie Schokolade, stehen am Valentinstag viel weniger im Fokus der kritischen Berichterstattung. Thematisiert wurde auch das Last-Minute-Geschenk, wie der Gutschein aufs Smartphone für junge Zielgruppen. Eine mögliche Chance für den Blumeneinzelhandel, diesen Trend aufzugreifen und ein Nach-Valentinsgeschäft zu genieren.
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