Erhöhte Anstrengungen gegen rückgängigen Pflanzenabsatz notwendig
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„Auf ein Standardgrab passen acht bis zehn Pflanzen, auf ein Urnengrab zwei bis drei und beim Bestattungswald gibt es gar keine Zierpflanzen mehr“, verdeutlichte Friedrich beispielhaft die gesellschaftliche Entwicklung und ihre Folgen für den Pflanzenabsatz bei der Herbsttagung vom 26. bis 28. November 2017 in Rostock.
Die strukturellen Veränderungen in der Verbändelandschaft skizierte Thomas Heinemann, Vorsitzender der Landesgruppe Mecklenburg-Vorpommern im Gartenbauverband Nord., in seinem Grußwort. Um die Qualität der Arbeit zu erhalten, werde im kommenden Jahr eine Fusion mit dem Wirtschaftsverband Gartenbau e.V. angestrebt.
Neuland betraten die Azercaner beim Thema Drohnen. Dr. Görres Grenzdörffer von der Universität Rostock erläuterte anhand von zwei Multikoptern und einem Flächenflügler die Einsatzmöglichkeiten von Drohnen im Gartenbau und in der Landwirtschaft. Diese werden im Zuge der Digitalisierung eine Bedeutung erringen. Überflugverbote und noch fehlende spezielle Algorithmen zur Datenverarbeitung schränken aktuell aber die Verwendung noch ein. Einsetzbare Pflanzenschutzmittel werden in den nächsten Jahren abnehmen. Rainer Wilke von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen erarbeitete mit den Azercanern daher Strategien, wie die aufgebrachte Menge durch verbesserte Kulturverfahren vermindert werden kann. Er leitete auch das Seminar zum Erhalt der Pflanzenschutz-Sachkundeverordnung.
Wer Arbeitsverfahren standardisiert, diese den Mitarbeitern in Schulungen vermittelt und die Abläufe auch Mitarbeitern mit mangelhaften Deutschkenntnissen klar vermittelt, kann Arbeitskapazitäten einsparen. Auf Grundlage dieser These übten sich die Azercaner unter Anleitung der Arbeitswirtschafts-Expertin Theresa Sbardellotto in einer optimierten Wissensvermittlung.
Mit höheren Löhnen, besseren Aufstiegschancen, finanziellen Fortbildungsförderungen und einem guten Betriebsklima wirkt die Geschäftsleitung im Rostocker Gartenfachmarkt Grönfingers dem Arbeitskräftemangel entgegen. Um diese Mehraufwendungen leisten zu können, plädierte der Mitinhaber Eckhard Heinemann bei der Besichtigung dafür, höhere Preise für Pflanzen auf dem Markt durchzusetzen. Mit besonderen Größen, Formen, Veredelungen oder Sorten ist eine höhere Wertschöpfung im Endverkauf zu erzielen, ist seine Erfahrung.
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