Kommentar: Kooperationen sind gut – aber reichen sie aus?
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Was die Teamarbeit innerhalb einer Firma ist, ist Kooperation zwischen Firmen oder auch zwischen Verbänden. Für Kooperationen gibt es jede Menge guter und überzeugender Gründe. Davon hört man regelmäßig auf Veranstaltungen und liest in Zeitschriften.
Trotz aller einleuchtenden und guten und überzeugenden Gründe: Die Zahl der Beispiele für erfolgreiche Kooperationen zwischen Firmen oder gar Verbänden ist nicht groß. So gut diese Gründe nämlich sein mögen: In aller Regel ist es sowohl Unternehmen als auch Verbänden noch viel wichtiger, unabhängig und selbstständig zu bleiben, so lange es nur irgendwie geht.
Wenn Verbände nun sowohl im Süden als auch im Norden Deutschlands mit neuer Offenheit an das Thema Kooperation herangehen, hat das den einfachen Grund: Verbandsarbeit muss und soll auch künftig effektiv und gut, vor allem aber bezahlbar sein. Viele Verbände kämpfen mit sinkenden Mitgliederzahlen, während gleichzeitig die Kosten steigen. Auf Dauer stellt das die Zukunft vor allem kleiner Verbände grundsätzlich infrage.
Nun ist der Begriff Kooperation sehr schön und im Wortkoffer jedes Redners als Baustein enthalten. Bei genauerem Hinsehen muss das Wort an sich aber noch nicht allzu viel meinen, denn Kooperation bedeutet einfach Zusammenarbeit und Zusammenarbeit ist es auch schon, wenn zwei Verbände gelegentlich eine gemeinsame Veranstaltung organisieren oder auch, wie im Südwesten, eine gemeinsames Verbandsblatt herausgeben.
So schön Kooperation bei Einzelprojekten ist: Bloße Zusammenarbeit hier und da wird künftig für so manche Verbände (und übrigens auch Unternehmen) nicht reichen. Sie werden an der konsequentesten Form der Kooperation nicht vorbeikommen: Dem Zusammenschluss. Schrumpfende Verbände müssen sich zusammentun. Nur so können sie auf Dauer deutlich Kosten sparen und gleichzeitig aus neuer Größe Nutzen ziehen.
(c) DEGA online
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