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    Essen

    Fachlehrerin geht neue Wege

    Anja Qayyum-Kocks, Jahrgang 1968, hat seit 20 Jahren die Meister- und Technikerschüler des Bereiches Friedhof am Gartenbauzentrum (GBZ) in Essen unterrichtet. Dem Fachpublikum ist die Mülheimerin auch als kreative Ausstellerin bekannt. Seit Jahren mischen Qayyum-Kocks und die Meisterschüler auf den großen Gartenschauen erfolgreich mit. Jetzt geht Qayyum-Kocks beruflich neue Wege.
    Veröffentlicht am
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    DEGA: Warum haben Sie sich von Ihrer Aufgabe in Essen getrennt?

    Anja Qayyum-Kocks: Diese Trennung hat rein private Gründe. Ich tanze zurzeit auf drei Hochzeiten – hier in der Schule, in meiner elterlichen Friedhofsgärtnerei in Mülheim und im Betrieb meines Lebensgefährten in Duisburg. Das ist einfach zu viel. Die angehenden Meister haben einen Anspruch auf einen engagierten Lehrer, der sich intensiv um sie kümmern kann. Das kann ich nicht mehr durchgehend gewährleisten, deshalb habe ich beschlossen zu gehen. Mein Entschluss ist mit dem GBZ abgestimmt, wir trennen uns im Guten und ich werde Essen soweit ich kann in Zukunft gern mit Rat und Tat zur Seite stehen zum Beispiel bei den einen oder anderen Seminar und bei der Ausstellung Friedhofstechnik in den Gestaltungswettbewerben . Als stellvertretende Vorsitzende des Bund deutscher Friedhofsgärtner (BdF) habe ich mich auch immer als Bindeglied zwischen Schule und Verband verstanden, das wird auch in Zukunft so bleiben.

    DEGA: Wie sieht es mit der Nachfolge im GBZ aus?
    Anja Qayyum-Kocks: Für meine Nachfolge hat sich eine sehr gute Regelung gefunden: Heinz-Josef Ahrens betreut die Meisterschüler ab sofort. Er hat vor der Kammerfusion die Meisterschüler in Münster-Wolbeck unterrichtet und ist als gelernter Friedhofsgärtner Insider in Sachen Friedhof. Eine Floristmeisterin wird sich dazu um den wichtigen Bereich der Gestaltung kümmern. Der Kollege hat ebenfalls Gartenschau-Erfahrung, also kann auch dieses Highlight für die Schüler in Essen erhalten bleiben.

    DEGA: 20 Jahre Unterricht – was hat sich in dieser Zeit geändert?
    Anja Qayyum-Kock
    s: Früher wurde reines Fachwissen vermittelt, heute sind Kompetenzen gefragt. Wenn Sie zu einer Grabgestaltung beraten, muss das weit über die technischen Aspekte hinausgehen. Oft sind Sie heute als Friedhofsgärtner auch Trauerbegleiter. Früher reichte das reine Fachwissen zu den Pflanzen und zur Gestaltung, heute brauchen Sie mehr Kompetenzen. Mit der Abendschule gibt es seit einigen Jahren ein Teilzeitangebot. Das ist für viele Schüler, die ein Jahr Vollzeitschule nicht finanzieren können, ein wichtiges Angebot. Das Teilzeitangebot ist sehr anstrengend für die Teilnehmer, aber ich denke, dass beide Schulformen auch in Zukunft ihre Berechtigung haben werden, zumal es für die Schüler auch immer schwieriger wird, die Weiterbildung zum Meister zu finanzieren. Als Lehrer meint man oft auch, die Schüler würden immer jünger. Viele absolvieren heute die zwei vorgeschriebenen Praxisjahre und gehen dann wieder zur Schule.

    Die Fragen für DEGA stellte Christiane James, Straelen

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