Friedhöfe wiederentdecken
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„Erst in die Badewanne, dann in die Kirche und anschließend ein Gang über den Friedhof – natürlich im Sonntagsanzug oder im gestärkten Kleid: Es gab Zeiten, da waren Friedhöfe allerorten Teil des sonn- und feiertäglichen Rituals. Dem Sozialleben der Erwachsenen war das durchaus sehr zuträglich, lediglich die Kinder hätten sicherlich gerne des Öfteren darauf verzichtet, schließlich sollten sie erst in der Kirche und auf dem Gottesacker still und 'angemessen ernst' sein. Mitunter konnten die Friedhofsrundgänge aber auch recht kurzweilig sein, denn an den Gräbern wurde aktives Gedenken geübt und manche Anekdote von verstorbenen Verwandten, Freunden und Nachbarn erzählt“, erinnert sich Elizabeth Anna Wirth, die stellvertretende Vorsitzende des Vereins zur Förderung der deutschen Friedhofskultur e.V. (VFFK), an ihre eigene Kindheit. Insgesamt dürfte es Kindern auf den heutigen Friedhöfen wesentlich besser gefallen: T-Shirts und fröhliche Gesichter sind dort ebenso erlaubt wie Fangen spielen zwischen dem altehrwürdigen Baumbestand und abwechslungsreich bepflanzten Gräbern – zumindest, wenn es nach dem VFFK geht.
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