Landesgartenschauen und regionale Gartenschauen - auch im IGA-Jahr
Neben dem gärtnerischen Highlight, der IGA Berlin 2017, gibt es auch noch weitere Gartenschauen in diesem Jahr: Thüringen richtet eine Landesgartenschau in Apolda aus, Nordrhein-Westfalens Landesgartenschau findet in Bad Lippspringe statt. Daneben gibt es auf regionaler Ebene die Gartenschau Bad Herrenalb im Schwarzwald und die "Natur in Pfaffenhofen" im Herzen Bayerns. Auch in Oberösterreich findet wieder eine Landesgartenschau statt, diesmal in Kremsmünster.
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Apolda (29.4.-24.9.): Die Thüringer Landesgartenschau findet an zwei Hauptstandorten in Apolda statt, zum einen an der Herressener Promenade, zum anderen im neu gestalteten Paulinenpark.
Die Herressener Promenade (15 ha) wurde mit dem neu gestalteten Bahnhofsgelände verbunden und dient als Präsentations- und Veranstaltungsort der Laga. Sie unterteilt sich in drei große Flächen: den urban geprägten Lohteich mit Ruderbooten und angrenzenden Gärtnermarkt; den naturnah gestalteten Friedensteich mit Seerosenbalkon, angrenzenden Schaugärten und Gärtnertreff; die Festwiese mit Bühne, Gastronomie und Blumenschauhalle.
Der neu geschaffene Paulinenpark (3,8 ha) und die Herressener Promenade werden durch die Innenstadt verbunden. Durch diese Laga wird vieles besser in Apolda: die Sanierung des Stadtbodens in der historischen Altstadt und von wertvollen Gebäuden, die grundhafte Sanierung des Bahnhofs mit seinem Umfeld, die Herstellung des Paulinenparks, die Revitalisierung der Altstadt, die Sanierung der Herressener Promenade, der Bau der Dreifeldersporthalle.
Die planenden Landschaftsarchitekten haben sich intensiv mit der Stadtgeschichte von Apolda beschäftigt, die als Stadt der Glockengießer und Textilindustrie gilt, und entwickelten unter anderem 13 thematisch ausgerichtete Beete im Wechselflor. Die Beete verlaufen meist entlang der Wege und tragen Namen wie „Blaue Muster“, „Silberstoffe“, „Rosa Kissen“ oder „Schattenglocken“. Insgesamt bietet diese Landesgartenschau vielfältige Inspirationen für den eigenen Garten: mit Wechselflorflächen von etwa 2.500 m², Blumenhallenschauen sowie zahlreichen Gartenkabinetten.
Das Areal des Paulinenparks zwischen der Bernhardstraße und dem GlockenStadtMuseum gliedert sich in einen Terrassengarten, der barrierefrei angelegt wurde und von den Bänken entlang der Museumsmauer einen völlig neuen Blick über die Glockenstadt eröffnet. Im Terrassengarten mit seinem über 500 m langen Serpentinenweg wurden Anfang 2016 in einer Bürgeraktion 48 Bäume alter Apfelsorten und Maulbeeren gepflanzt. Auf der anderen Seite der Museumsmauer befindet sich der Glockengarten, der mit dem restaurierten Pavillon gekrönt wird.
Bad Herrenalb (13.5.-10.9.): Das Herzstück der baden-württembergischen Gartenschau im Schwarzwald sind drei Geländeteile: das historische Klosterviertel, der Kurpark und die Schweizerwiese. Verbunden werden die Teile durch das renaturierte Flüsschen Alb und die neu gestaltete Kurpromenade. So wird ein zusammenhängendes Gartenschaugelände geschaffen und vor allem – ein dauerhaft aufgewertetes Stadtbild. Auf einer Fläche von rund 10 ha gibt es fantasievolle Gärten, 1000 m² Sommerblumenbeete sowie viele weitere Beiträge rund um die Themen Garten und Natur.
Mit farbenprächtigen Blumenbeeten, bunten Schaugärten und Infobeiträgen der verschiedenen Verbände, Institutionen und Vereine lockt die Schweizerwiese die Besucher und Gartenfreunde an. Die imposanten Falkensteinfelsen im Hintergrund machen die Schweizerwiese zur perfekten Kulisse für sämtliche Veranstaltungen auf der großen Sparkassen-Bühne. Damit sich die Kids ordentlich austoben können, wird ein neuer Spielplatz mit Kletterfelsen und Wasserbereich gebaut. Action gibt es zudem auf dem Pumptrack, einem Rundkurs für Mountainbiker und BMX-Fahrer.
Der Kurpark liegt inmitten der Stadt und erlebt mit duftenden Gärten, historischen Bäumen und gemütlichen Lieblingsorten am Flüsschen Alb eine neue Blütezeit. Ein 500 m langes Stück Albufer wurde aus dem Mauerbett befreit und naturnah gestaltet. Steine wurden so eingesetzt, dass sie den Flusslauf auflockern und die Alb begeh- und sogar durchquerbar machen. Eine neue Ufertreppe zur Alb schafft einen neuen Eingangsbereich zum Kurpark mit einladender Sitzgelegenheit nahe am Wasser. Gestalterisch bietet der Kurpark künftig zwei Atmosphären: einen „klassischen Bereich“ mit kultivierten Parkwiesen. Als spannender Gegensatz verzaubert eine „wildromantische Atmosphäre“ mit blühenden Ufer- und Waldwiesen die Besucher. Während der Gartenschau gibt es pfiffige Schaugärten, Beiträge von Imkern, Fischern, ein Baumhaus, Bürgerprojekte sowie Floristenkunst zu bewundern.
Das historische Klosterviertel aus dem 12. Jahrhundert – mit der Klosterkirche, der Vorhalle „Paradies“ sowie dem Kneippbecken und Museum – ist schon jetzt Anziehungspunkt für viele Gäste. Im Gartenschausommer kommen ein von Bürgern gestalteter Klostergarten, ein Staudengarten, ein neues Lapidarium sowie moderne Lichtinstallationen als weitere Highlights hinzu. Außerdem macht ein Klosterrundweg mit spannenden Info-Elementen die historische Wiege Bad Herrenalbs erlebbar.
Bad Lippspringe (12.4.-15.10.): Zu den Besonderheiten von Bad Lippspringe zählt die direkte Verbindung zwischen Innenstadt und Kurwald, die ein bislang einmaliges Szenario für eine Landesgartenschau darstellt. Es stehen etwa 4,5 Mio Bäume im gesamten Kurwald (200 ha). Im Zuge der vorbereitenden Forstarbeiten im Frühjahr 2014 wurden 3500 Bäume gefällt. Dadurch entstanden Lichtachsen im Waldpark, die für die gesamte Vegetation und für die Tierwelt von großem Gewinn sind. Zudem werden klassische Wirtschaftsbaumarten wie Fichte, Kiefer, Lärche und Buche durch seltenere Baumarten ersetzt, was die Artenvielfalt deutlich erhöht.
25 Hektar des Kurwaldes gehören zum Waldpark, an den der 5 ha große Kaiser-Karls-Park angrenzt. Über eine Flaniermeile durch die Fußgängerzone ist der Waldpark mit dem Arminiuspark (3 ha) verbunden. Blumenschauen und Themengärten bleiben die zentrale Attraktion auf dem 33 Hektar großen zweigeteilten Gelände der Landesgartenschau. Weitere Sehenswürdigkeiten des heilklimatischen Kurorts sind Jordanpark (2,5 ha), Prinzenpalais, Burgruine, Lippequelle, Jordanquelle, Liboriusquelle mit Trinkhalle, Arminiusquelle mit Brunnentempel, Westfalen-Therme, Friedenskapelle, Seenlandschaft.
Im Waldpark gibt es elf Spielpunkte, die unter dem Motto „Die Welt der Elfen und Trolle“ stehen. Renommierte Spielplatzplaner und -bauer aus dem gesamten Bundesgebiet setzen die aufwendig gearbeiteten Spielflächen gekonnt um: große Kletter- und Rutschenlandschaften, eine sechs Meter hohe Trollenburg und ein Sportplatz mit groben Holzstämmen. Die Planungen sind individuell auf das Gelände im Waldpark abgestimmt und in dieser Form einzigartig in Deutschland. Im Zuge der Landesgartenschau wandelt sich Bad Lippspringe von einem traditionsreichen Kurort zu einem modernen Gesundheitsstandort.
Pfaffenhofen an der Ilm (24.5.-20.8.): Im Herzen Bayerns eingebettet in die Hopfenregion Hallertau findet die regionale Gartenschau in Pfaffenhofen statt. Verbindendes Element aller Geländebereiche ist das kleine Flüsschen Ilm, das sich, zum Teil wieder naturnah ausgebaut, durch die Gartenschau und die Stadt schlängelt.
Die neu gestalteten Hauptbereiche sind der Bürgerpark mit Musikwiese, Spielplätzen und umlaufendem Staudenband, der Sport- und Freizeitpark mit Füßlpfad, Stadtstrand und Sportparcours, die Ilminsel mit Tastgarten, Sitzstufen zur Ilm und Kinderspielplatz, der Ausstellungsbereich mit Themengärten, Urban Gardening und dem Gärtnermarkt.
Natur selbst zu erleben ist das Motto der regionalen Gartenschau. Parkanlagen mit Verweilplätzen und Bewegungsparcours, Musik- und Veranstaltungsbühnen sowie wechselnde Blumenschauen erwarten die Besucher. Ein besonderes Highlight wird sicher das Schmetterlingshaus, das den zarten Faltern für drei Monate ein Zuhause mit besonderer Atmosphäre bietet.
Kremsmünster (21.4.-15.10.): Nach Ansfelden/Ritzlhof 2011 und Bad Ischl 2015 ist 2017 Kremsmünster Ausrichter der Oberösterreichischen Landesgartenschau. Schauplätze der Laga sind das Stift Kremsmünster, das Barockschloss Kremsegg und der historische Marktplatz. Im Stift Kremsmünster spürt man die außergewöhnliche Atmosphäre eines der ältesten Klöster Österreichs. Ein Gartenpavillon mit Aussichtsterrasse aus dem 17. Jahrhundert und das ehemalige Feigenhaus erinnern an jahrhundertealte Gartentradition. Behutsam knüpft die neue Gestaltung der Höfe und Gärten an diese Historie an. Nützliches und Schönes präsentieren die raffiniert sortierten Anbauflächen für Gemüse und Kräuter im großen Gemüsegarten der Stiftsgärtnerei. Im Bereich der Parkanlage Dendlleiten finden Sie Inspirationen für den eigenen Garten, ob im Siedlergarten oder in den Schaugärten „Dreierlei“.
In historischen Ortskern Kremsmünster wurden die Krems renaturiert und der Marktplatz neu gestaltet. In der Parkanlage des Barockschlosses Kremsegg geben Musik und Klang den Ton an: Der Park ist in Form einer Harfe mit begehbaren Saiten gestaltet. Exquisite Klanggärten, ein blühender Orchestergraben und eine Bühne für zahlreiche Veranstaltungen im Grünen bieten Genuss für Aug’ und Ohr.
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