„Mensch. Stadt. Grün.“ – Bekenntnis und Verpflichtung zugleich
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Das generelle Bedürfnis der Bevölkerung nach einem gesunden Lebensumfeld ist ein emotionales Thema hinter dem nicht nur Sorgen wie Klimawandel und Nahrungssicherheit stehen. „Wir als Gärtner sitzen in einem Spannungsfeld von gesellschaftlichen Anforderungen und unternehmerischen, produktionstechnischen
Möglichkeiten“, erklärte Jürgen Mertz. „Dieses gilt es durch intensive Kommunikation mit allen Teilen der Gesellschaft aufzulösen.“
Beispielhaft für das Spannungsfeld stehen die Ziele im Klimaschutzplan der Bundesregierung, deren Erreichung eine Umstrukturierung der gesamten Wirtschaft voraussetzt und auch den Gartenbau massiv betreffen werden. Von der nationalen Klimapolitik fordert Mertz Augenmaß indem nicht über die europäischen Vorgaben hinausgegangen wird.
Die immer restriktiver werdende Pflanzenschutzpolitik sieht Mertz mit Sorge. Unlängst hatte die Diskussion um das Pflanzenschutzmittel Glyphosat für Aufheben gesorgt. „Die Politik darf sich an dieser Stelle nicht über wissenschaftliche Erkenntnisse hinwegsetzen! Ein ordnungspolitischer Rahmen der Bundesregierung muss hier gesetzt werden“, so Mertz.
Auch ZVG-Generalsekretär Bertram Fleischer nahm in seinem Tätigkeitsbericht Bezug auf die Wertschätzung von Blumen und Pflanzen. „Diese Wertschätzung beginnt im persönlichen Lebensumfeld der Menschen und reicht hinein in die gesamtgesellschaftliche Dimension mit der Entwicklung der grünen Infrastruktur“, hob er hervor.
Fleischer stellte eindrücklich die Verbandsarbeit des vergangenen Jahres dar. Positiv bewertet er die Erfolge im Bundesprogramm Energieeffizienz. Auch für das kommende Jahr sind 25 Mio. Euro Haushaltsmittel des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft für das Bundesprogramm bereitgestellt.
Heftige Kritik übte er an der Entscheidung des Leibnitz-Institutes für Gemüse- und Zierpflanzenbau (IGZ), den Standort Erfurt zu schließen. „Zierpflanzenbauforschung ist für unsere gärtnerischen Betriebe von enormer Bedeutung. Wir haben in den letzten Monaten bei der Politik intensiv für den Erhalt in der Leibnizgemeinschaft gekämpft - leider vergeblich!“, so Fleischer.
Angesichts der Zersplitterung der Parteienlandschaft sprach sich Mertz ausdrücklich für ein gemeinsames Handeln der grünen Branche und Zusammenarbeit der grünen Verbände aus. "Die Rahmenbedingungen für unsere Gärtner müssen positiv mitgestaltet werden können!“, betonte der ZVG-Präsident abschließend.
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