Landesbischöfin Käßmann zu Gast bei den Friedhofsgärtnern
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Landesbischöfin Margot Käßmann zeigte auf der Tagung, wie der Friedhof Leben und Tod verbindet und welche elementare Bedeutung die Erinnerungskultur auf dem Friedhof für das menschliche Miteinander hat. In ihrer Rede umschloss ein Gedanke die Aussagen Käßmanns: „Heimat ist da, wo wir die Toten beim Namen nennen“. Auch in unserer mobilen Gesellschaft brauche jeder Wurzeln und damit eine Heimat. Ohne diese Grundfesten seien die Eckpunkte unseres menschlichen Miteinanders nicht mehr erfüllbar. Der Friedhof als letzter Ort unseres Lebens spiele hierbei eine besondere Rolle. Kritisch äußerte sich die Landesbischöfin zu den teilweise sehr starren Regelungen auf deutschen Friedhöfen. Diese Regeln öffneten Alternativangeboten zur Erdbestattung Tür und Tor, weil viele Vorgaben dem Trend der Individualisierung entgegenstünden. Viele dieser neuen Angebote ließen aber eine würdige Erinnerungskultur nicht zu.
Käßmann ermutigte die Verantwortlichen für Friedhöfe, besondere Orte für die Bestattung totgeborener Kinder zu schaffen. „Wenn wir im Rahmen der Gentechnologie-Debatte erklären, in jedem Embryo sei ein Mensch vollständig angelegt, dann kann es auch keine Grammzahl geben, die über die Bestattung entscheidet.“ Und weiter: „Ein in der Schwangerschaft verstorbenes Kind ist nicht einfach eine Fehlgeburt, sondern ein Mensch, noch nicht lebensfähig, aber ein Mensch.“ epd/ZVG
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