Deutsche Friedhofskultur in UNESCO-Liste aufnehmen
Eine Initiative von Friedhofsverbänden möchte erreichen, dass die hiesige Friedhofskultur in die UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes aufgenommen wird. Mit von der Partie ist der Bund deutscher Friedhofsgärtner (BdF) im Zentralverband Gartenbau e.V. Friedhofsgärtner aus ganz Deutschland unterstützen das Vorhaben, welches von der eigens gegründeten Initiative Kulturerbe Friedhof umgesetzt wird.
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Der 20-seitige UNESCO-Antrag wurde zusammen mit Verbänden, Wissenschaftlern und Experten auf dem Gebiet verfasst und am 28.10.2015 auf dem Friedhof Ohlsdorf in Hamburg einer breiten Öffentlichkeit und zahlreichen Pressevertretern präsentiert. Mit einer Entscheidung über die Aufnahme in die UNESCO-Liste wird im Laufe des Jahres 2016 gerechnet.
Dirk Eberlein, BdF-Vorstandsmitglied und Vorsitzender der Fachgruppe Friedhofsgärtner im Gartenbauverband Nord e.V., in seinem Grußwort: „Das Anlegen, Gestalten und Pflegen von Grabanlagen – sprich das Schaffen von individuellen Orten der Erinnerung mit entsprechenden Symbolpflanzen - ist typisch und kennzeichnend für unsere deutsche Friedhofskultur“. Weiter führte er aus, dass sich viele Friedhofsgärtner neben ihrer eigentlichen Arbeit mit größeren und kleineren Projekten für eine stärkere Wahrnehmung des Ortes Friedhof einsetzten. Die Allerheiligen-Aktion „Lichter gegen das Vergessen“ nannte er als Beispiel für solch ein Projekt, das von Friedhofsgärtnern im gesamten Bundesgebiet gemeinsam umgesetzt wird.
Im Antrag ist zu lesen, dass das Immaterielle Erbe Sitten und Bräuche, gestalterische und handwerkliche Tätigkeiten umfasst und all das auf Friedhöfen geschieht. Zudem gehörten die Gottesacker zu den meistbesuchten Grünflächen in Deutschland. Das Hauptziel des UNESCO-Antrages sei es nun, diese Tradition zu bewahren und die Friedhofskultur weiterzuentwickeln.
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