Konsumentenwünsche im Fokus
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Für den BGI war dies zugleich die Jubiläumsveranstaltung zum 50-jährigen Bestehen. Dennoch stellte BGI-Präsident Jan Roelofs nicht die Vergangenheit, sondern die Zukunft in den Mittelpunkt seiner Begrüßungsrede. Roelofs betonte, dass der BGI schon immer den Blick nach vorn gerichtet hat und dies auch weiterhin tun wird: „Mut, Überzeugung und die Bereitschaft, etwas verändern zu wollen, haben 1965 zur Gründung des BGI geführt – und diese Eigenschaften sind auch heute zur erfolgreichen Gestaltung der Zukunft unserer Branche gefragt!“
Ganz in diesem Sinne referierten die Experten über die Chancen, die sich dem Handel mit Blumen und Pflanzen bieten. So wies Professor Dr. Ingo Balderjahn (Uni Potsdam) darauf hin, dass zwar der Wunsch nach Konsum mit gutem Gewissen wächst, aber die Preisunterschiede zwischen nachhaltigen und konventionellen Produkten nicht zu groß werden dürfen.
Nach Auffassung von Alexander Zoern (Blume 2000) sollte der Handel sein Denken mehr am Verbraucher ausrichten und nicht nur auf den Beschaffungsmarkt fixiert sein. Die Wünsche und Anforderungen der Konsumenten stellte auch Frank Teuber (Blumenbüro Holland) in den Vordergrund seines Vortrags: „Junge Konsumenten mögen durchaus Blumen. Was sie aber gar nicht mögen, ist der POS, denn der ist für sie nicht sexy!“ Diese Einschätzung unterstützte vor allem der junge Moderator des BGI-Verbandstags, Tim Schreder (ZDF logo, YouTube): „Ich bin ständig im Internet zu finden – aber nur sehr selten im Blumenladen.“
Kampagnen, mit denen der Kauf von Blumen und Pflanzen stimuliert werden soll, müssen diese zielgruppenspezifischen Befindlichkeiten stärker als bisher berücksichtigen.
Das machte auch Bertram Fleischer (ZVG) in seiner Vorstellung der neuen Inwertsetzungskampagne des ZVG „Natürlich schöne Augenblicke“ deutlich. Lebensfreude, Lebendigkeit und Wohlbefinden sind die Botschaft der Kampagne, mit der dem Konsumenten Wertschätzung für Blumen und Pflanzen, aber auch Produktwissen vermittelt werden soll. Nach Ansicht von Kai Epping (Dümmen Orange) ist es allerdings schwer, aber nicht unmöglich, dem Verbraucher dieses Wissen und die Wertigkeit zu vermitteln. Für Dümmen Orange ist FairTrade eine Möglichkeit, ein Image förderndes Element einzusetzen.
Zwischen den Vorträgen hatten die Teilnehmer Gelegenheit, die Ausführungen der Referenten zu diskutieren. Wie immer auf einem BGI-Verbandstag bildeten diese lebhaften und engagierten Debatten einen wichtigen Teil der Veranstaltung.
Einen kurzen Blick zurück gab es für den BGI an diesem Wochenende aber dann doch noch. Am Tag vor dem Verbandstag, fand in der niederländischen Botschaft ein Empfang zu Ehren des 50-jährigen Verbandsjubiläums statt. Vor rund 60 geladenen Gästen erinnerte die niederländische Botschafterin Monique van Daalen dabei an die Gründung des Verbands und betonte die im Laufe der Jahre gewachsenen guten partnerschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Ländern.
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