Regionalen Haselnussanbau stärken
Die Firma Viba sweets GmbH, die Baumschule Oberdorla, Obstbauern, Vermarkter und Versuchsansteller trafen sich am 19. März 2015 in der Lehr- und Versuchsanstalt in Erfurt (LVG), um sich über Chancen und Risiken für einen hiesigen Haselnussanbau auszutauschen. In der LVG stehen Haselnüsse in verschieden Sorten und nach den ersten Standjahren wurden die ersten Nüsse geerntet und bewertet.
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Der Haselnussverbrauch wächst weltweit. Die Firma Viba-sweets GmbH informierte über oligopolistisch organisierte Beschaffungsmärkte und Preisentwicklungen. Für die Firma sind die Nähe zum Anbau, kurze Transportwege und regionale Verbundenheit wichtige Anliegen. Der weltweit größte Produzent ist die Türkei. Daneben werden nennenswerte Mengen in Italien, den USA, Aserbaidschan, Georgien und China angebaut. Die Flächen- und Betriebsstrukturen in Thüringen und Sachsen bilden für einen großflächigen Anbau eine geeignete Grundlage. Durch die volatilen Märkte im Obstbereich sind auch Obstbauern auf der Suche nach Anbaualternativen.
Über erste Erfahrungen bei Anbau, Reinigung und Trocknung berichtete Helbig von der Obstland Dürrweitschen AG. Frau Möhler stellte erste Versuchsergebnisse der LVG vor. Vorzügliche Sorten konnten bereits benannt werden, auch der Maschinenschnitt zur Einsparung von Arbeitskräften wurde erprobt. Allerdings wird in Thüringen ein Anbau ohne Fertigation kaum Aussicht auf Erfolg haben.
Weißenborn von der Baumschule Oberdorla berichtete über die Möglichkeiten der Anzucht veredelter Sorten, bei denen Aussicht auf frühere und höhere Erträge besteht. Frau Kuhaupt (LVG) führte aus, dass die Kultur umso wirtschaftlicher wird, je früher sie in Ertrag kommt und später über lange Zeiträume von mindestens 25 Jahren stabile Erträge bringt. Über diese Zeiträume müssen Flächen zur Verfügung stehen. Für die Periode der Pflanzung, der ertraglosen Jahre und der Jahre mit ansteigenden Erträgen muss ausreichend Kapital vorgehalten werden.
Noch müssen Erfahrungen für das Verfahren gesammelt werden. Doch die Ergebnisse erlauben die berechtigte Hoffnung, dass die Haselnuss für Obstbaubetriebe am richtigen Standort ein zusätzliches Standbein oder eine Alternative darstellen kann, wobei auch Möglichkeiten der Förderung bestehen.
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