Deutsches Gartenbaumuseum Erfurt
Am Sonntag, den 1. März 2015 eröffnet das Deutsche Gartenbaumuseum Erfurt um 11 Uhr die diesjährige Sonderausstellung „Aster, Phlox, Paeonia – Pflanzenvielfalt in Parks und Gärten“. Es handelt sich um eine teilweise Übernahme vom Stadtmuseum „Hornmoldhaus“ in Bietigheim-Bissingen bei Stuttgart, wo die Ausstellung bereits 2013 mit großem Erfolg gezeigt worden ist.
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Exoten aus fernen Ländern
Die Beschäftigung mit Pflanzen und Gartenarbeit erlebt heutzutage einen regelrechten Boom. Das Pflanzenangebot aus gärtnerischer Produktion lässt kaum Wünsche offen. Die Sonderausstellung will daher anhand ausgesuchter Beispiele vor Augen führen, wie die vielen und teils exotischen Pflanzen und Samen vor langer Zeit aus fernen Ländern und Kontinenten zunächst in die herrschaftlichen Parks und von dort aus in die privaten Gärten gelangten. Sie ermöglichten schon früh eine große Pflanzenvielfalt.
Blumenbücher und Pflanzenlisten
Die Ausstellungsbesucher erhalten außerdem anhand von „Steckbriefen“ Informationen zu den botanischen Besonderheiten ausgewählter Pflanzen. Einen Höhepunkt zu diesem Thema bildet dabei der farbenprächtige Tafelband „Das Reich der Blumen“ von Georg Wolfgang Knorr von 1772 mit zahlreichen Blumenportraits, den die Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena zur Verfügung stellt. Es gilt als eines der schönsten deutschen Blumenbücher überhaupt.
Eine originale Pflanzenliste von 1816 vom Staatsarchiv Ludwigsburg gibt Aufschluss über rund 200 Gewächse, die einst von England in den königlich botanischen Garten zu Stuttgart gelangten. Darunter befanden sich über 20 verschiedene Azaleen, mehrere Kamelien, Magnolien, Mimosen und Rhododendren.
Originale Grafiken des 17. und 18. Jahrhunderts zeigen bekannte herrschaftliche Parkanlagen wie den vom Weimarer Schloss, von Schloss Friedenstein in Gotha/Thüringen sowie den berühmten Heidelberger Schlosspark, wo Pflanzenraritäten von kenntnisreichen Hofgärtnern kultiviert wurden.
Nostalgisches Garten-Spielzeug
Spiele und reich illustrierte Bilderbücher aus vergangenen Tagen ergänzen die Ausstellung. Sie haben Kinder und Jugendliche auf spielerische Weise mit Gartenblumen vertraut gemacht und überhaupt an die Gartenarbeit herangeführt.
Nostalgisches Spielzeug wie ein liebevoll gestalteter Puppenstuben-Blumenladen oder ein Gartenpavillon erinnern mit den Bilderbüchern an die eigene Kindheit. Sie sind nach wie vor ein rechter Augenschmaus. Die Exponate stammen überwiegend aus einer Privatsammlung in Thüringen. So spielten die Kinder gerne mit einem Miniatur-Garten von 1920/30 mit allen dazugehörigen Teilen wie Blumenrabatten und Gartenwerkzeugen.
Das Spiel „Die kleine Gärtnerin“ von 1890 oder „Die Blumengärtnerei“ mit Obst- und Gemüsegarten von 1948 sollten schon von Kindes Beinen an mit dem Gedanken der Selbstversorgung vertraut machen.
Ein künstlerisch gestalteter Wandteppich „Garten Eden“ lädt besonders auch sehbehinderte Besucher ein, einen Garten zu ertasten und im wahrsten Sinne des Wortes zu „begreifen“. Die Sonderausstellung ist vom 01. März bis zum 31. Oktober 2015 im Deutschen Gartenbaumuseum Erfurt zu sehen.
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