Wenn schon Messe, dann richtig
Vor allem Pflanzenproduzenten sind sehr zögerlich, wenn es um die Veröffentlichung ihrer Neuheiten in einer Messevorschau geht. Damit vertun sie die Chance auf kostenlose Werbung für sich und die Pflanze, beklagt Claudia von Freyberg in ihrem Kommentar.
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Immer wieder finden für die unterschiedlichen Sparten des Gartenbaus wichtige Messen und Ausstellungen statt. In unseren Fachmagazinen unterstützen wir unsere Leser mit einer Messevorschau und dem Hinweis auf interessante Neuheiten bei der Vorbereitung ihres Messebesuchs. Entsprechend früh beginnen wir mit der Vorbereitung dieser Ausgaben.
Für meine Kollegin Grit Landwehr (DEGA GRÜNER MARKT) zum Beispiel geht es um die spoga + gafa in Köln, bei mir steht die GaLaBau in Nürnberg im Mittelpunkt (DEGA GALABAU). Konkret haben uns hierfür bisher etwa 130 Aussteller mit Texten und Bildern mitgeteilt, was ihre Highlights auf der Messe sein werden. Dabei fällt uns auf: Vor allem die Hersteller von Maschinen und Geräten – darunter sind etliche kleinere Familienunternehmen – und die Aussteller von Bauteilen und -materialien melden sich mit Bitte um Veröffentlichung ihrer Neuheiten. Die Anbieter von Pflanzen rühren sich dagegen nur zögerlich.
Das ist schade, denn es ist eine vertane Chance auf kostenlose Werbung für die Pflanze und deren Produzenten. Viele Gärtner beklagen sich, dass Betriebe des GaLaBaus und der Kommunen immer weniger Pflanzen kennen und verwenden, dass die Artenvielfalt in den Gärten und Grünanlagen verloren geht und dass der Wert der Pflanze gegenüber dem von Steinarbeiten immer weniger gesehen wird. Dort, wo Pflanzenanbieter tatsächlich die Möglichkeit haben, sich und ihre Ware bei einer großen Kundengruppe ins Licht zu rücken, hört man dann erstaunlich wenig. Das gilt aktuell für die bevorstehende „GaLaBau“, die nur alle zwei Jahre stattfindet.
Natürlich ist mir als Gärtnerin klar, dass in den Staudenbetrieben und Baumschulen jetzt jede Menge los ist und eine Messe gedanklich oft noch in weiter Ferne liegt. Aber es geht hier um zukünftige Umsätze, um potenzielle neue Kunden, vielleicht auch darum, umsatzschwache Zeiten, die jeden treffen können, überbrücken zu können.
Gärtner planen lange – das Sortiment, den Einkauf von Saatgut und Jungpflanzen. Warum nicht auch die Öffentlichkeitsarbeit? Diese muss keinen großen Aufwand bedeuten: Ein Mail mit einem Bild und kurzen Informationen kostet kaum Zeit und Geld. Ein Messestand ist schließlich teuer und lohnt sich nur, wenn auch viele Besucher an Ihren Stand kommen. Dabei unterstützen wir Sie gerne!
Ihre nächste Chance haben Sie übrigens zur IPM 2015 in Essen! DEGA GARTENBAU wird dazu wieder eine viel beachtete Messevorschau herausgeben. Ihre Infos dazu brauchen wir – das sei schon einmal erwähnt – bis Mitte Dezember.
(c) DEGA online, 26.8.14
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