Innovationspreis "Friedhofskultur 2014" geht nach Pforzheim
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Seit vielen Jahren wirkt die Stadt Pforzheim mit einem breiten Spektrum an zeitgemäßen Bestattungsmöglichkeiten dem Wandel in der traditionellen Friedhofskultur und der Zunahme von alternativen Bestattungsformen abseits des Friedhofs entgegen. Dazu zählen nicht nur naturnahe Bestattungen, die vielerorts nur an schwer erreichbaren Plätzen außerhalb der Stadt möglich sind. Hervorzuheben sind vor allem die landschaftlich gestalteten Gemeinschaftsgrabfelder, die in den letzten Jahren in enger Zusammenarbeit mit den örtlichen Friedhofsgärtnern auf allen städtischen Friedhöfen errichtet wurden. Insgesamt gibt es in Pforzheim 23 Anlagen, bei denen die dauerhafte Grabpflege von den beteiligten Friedhofsgärtnereien übernommen wird. Im Vordergrund steht die landschaftliche und parkähnliche Gestaltung der Grabfelder, die kaum noch an das typische Friedhofsbild mit Grabstätten in Reih und Glied erinnern. So zählt zum Beispiel das Grabfeld 8 auf dem Hauptfriedhof nach Meinung von Experten zu einer der schönsten Friedhofsanlagen in Deutschland. Mit diesen gärtnergepflegten Grabfeldern erfüllt die Stadt Pforzheim die Wünsche ihrer Bürgerinnen und Bürger nach ansprechenden Grabstätten ohne Pflegeaufwand. Gleichzeitig kann sie den steigenden Kostendruck reduzieren und freie Friedhofsflächen effizient nutzen. Seit dem es gärtnergepflegte Grabfelder auf den Pforzheimer Friedhöfen gibt, ist die Zahl der anonymen Bestattungen gesunken.
Das innovative Friedhofsmanagement der Stadt Pforzheim beinhaltet auch unterschiedliche Kooperationen mit den ortsansässigen Bestattungsunternehmen, Friedhofsgärtnereien und Steinmetzbetrieben. Durch die Übertragung einzelner Aufgaben auf private Arbeitsgemeinschaften konnten zahlreiche Leistungen wirtschaftlich gestaltet und steigende Kosten in diesen Bereichen vermieden werden. In Zusammenarbeit mit den vor Ort tätigen Unternehmen entstanden in der Vergangenheit zudem immer wieder Serviceleistungen für die Bürgerinnen und Bürger, wie zum Beispiel der im Jahr 2008 ins Leben gerufene Fahrservice auf dem Hauptfriedhof. Ein Friedhofsmobil, welches von der Arbeitsgemeinschaft Pforzheimer Friedhofsgärtnereien und Bestattungsunternehmen, Bildhauer und Steinmetze betrieben wird, erleichtert älteren oder gehbehinderten Menschen die Grabbesuche und bringt sie kostenlos von einem der Eingänge bis zur gewünschten Grabstätte und wieder zurück. „Mit ihrem nachhaltigen Engagement hat die Stadt Pforzheim es geschafft, dass die städtischen Friedhöfe als bedeutender Bestattungsort und gleichzeitig als attraktive Park- und Grünfläche in der Öffentlichkeit wahr- und angenommen werden – und das trotz aller Veränderungen in unserer Friedhofs- und Bestattungskultur“, betonte der Vorsitzende des Vereins zur Pflege der Friedhofs- und Bestattungskultur in Baden, Matthias Kocher. Das Preisgeld von 7.500 Euro soll nun für weitere Projekte im städtischen Friedhofswesen eingesetzt werden.
Quelle: Badische Friedhofsgärtner
(c) DEGA online, 18.7.14
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