Museum für Sepulkralkultur: Afghanistan - Fotografien von Jens Umbach
Seit 2002 riskieren deutsche Soldaten tausende Kilometer entfernt von ihrer Heimat ihr Leben. Dutzende sind gestorben. Noch viel mehr wurden verwundet - körperlich und seelisch. Von der deutschen Öffentlichkeit kaum wahrgenommen, hinterließ der lebensgefährliche Einsatz Spuren – bei den Soldatinnen und Soldaten, aber auch bei deren Freunden und Familien. Jens Umbach ist als Fotograf diesen Spuren auf ungewöhnliche Weise nachgegangen. Für seine Porträtaufnahmen reiste er den Soldaten nach: Von den Ausbildungslagern in Hammelburg und in der Letzlinger Heide bis nach Masar e Sharif. Und zu ihren Familienangehörigen in Deutschland.
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Damit sich der Blick ausschließlich auf die Menschen konzentriert, fotografierte er sie vor neutralweißem Hintergrund. Dadurch ist der Krieg selbst auf den 42 großformatigen Schwarzweiß- Fotografien nicht zu sehen. Doch die klaren, trotz aller Nüchternheit sehr suggestiven Aufnahmen, die vor und nach den Einsätzen entstanden, zeigen die Veränderungen, die sich in die Gesichter eingegraben haben. Obwohl bei „Afghanistan“ auf die drastischen Darstellungsweisen der Kriegsreportage verzichtet, dokumentiert die Ausstellung dennoch die Belastungen und teilweise verheerenden Folgen des Krieges für die direkt und indirekt am Einsatz Beteiligten. So distanziert Umbachs fotografische Position auf den ersten Blick auch wirken mag: aus den Bildern sprechen Mitgefühl und Respekt. Respekt vor dem Versuch, ein Leben zu meistern, trotz latenter Konfrontation mit Tod und Trauer und trotz anhaltender Sorge um Verletzung, Verwundung und Verlust. Zur Ausstellung ist ein Fotobuch erschienen, die Ausstellung ist in Kassel vom 24. Mai bis zum 27. Juli zu sehen.
Museum für Sepulkralkultur
(c) DEGA online, 9.5.14
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