Buga Gera und Ronneburg:
Erfolgreiche Buga geht zu Ende
- Veröffentlicht am
Das Konzept, bei den Austellungsflächen wieder verstärkt auf Blumen und Pflanzen zu setzen, hat sich bewährt, wie eine Besucherbefragung des Instituts für angewandte Marketing- und Kommunikationsforschung aus Erfurt ergab. Die meisten der befragten Besucher kamen mit dem Ziel, „Blumen, Pflanzen und Landschaften zu erleben“. Die Weiterempfehlungsbereitschaft lag bei 98,5 %, auf der Buga München waren es 74 %. Ein Fünftel der Befragten war unter 40 Jahre alt, 36 % unter 50 Jahre. Die Buga 2007 war somit nicht nur für ältere Besucher attraktiv, sondern entsprach in ihrer Besucherstruktur in etwa der deutschen Altersverteilung.
Die Magnete
Ein besonderer Anziehungspunkt war die Neue Landschaft in Ronneburg, das mit 6,5 Mrd. Euro sanierte Uranabbaugebiet der Wismut. Laut Dieter Althaus, dem Ministerpräsidenten von Thüringen, ist es eines der größten Renaturierungsprojekte weltweit. Das Interesse daran war überregional sehr groß, 41 % der Besucher kamen außerhalb von Thüringen. Die Blumenhalle und die Mustergrabanlage waren im Hofwiesenpark die meistbesuchten Bereiche. In der Neuen Landschaft in Ronneburg waren es die Drachenschwanzbrücke, der Rosengarten und die Wismutausstellung.
Besucher mögen Neuheiten
Die Besucher waren Pflanzenneuheiten gegenüber sehr aufgeschlossen, vermissten aber häufig Angaben zu Bezugsquellen. Hier stecken Potenziale für den Gärtner, Produkte dem Kunden offensiver anzubieten.
Die Bewältigung der Besucherströme zwischen beiden Arealen mithilfe von Shuttlebussen war eine große Herausforderung, Zeit- und Wegeaufwand enorm. Nur zwei Drittel der Befragten haben an einem Tag beide Ausstellungsteile besucht. Alle Ergebnisse der Besucherbefragung liegen der Deutschen Bundesgartenschaugesellschaft in Bonn vor.
Wird die Buga einen nachhaltigen Effekt auf die Region ausüben können? Für Geschäftsführer Dr. Ernst-Hermann Kubitz ist die Antwort eindeutig. Es seien ein Park und eine neue Landschaft entstanden, die so weit wie möglich erhalten werden. Sie sollen als attraktive Freizeit- und Erholungslandschaft und als zentraler Veranstaltungsort gesichert und entwickelt werden.
Dr. Norbert Vornehm, Oberbürgermeister in Gera, hofft auch auf das Engagement der Bürger, um den Hofwiesenpark erhalten zu können. Der Park soll eingezäunt bleiben, aber keinen Eintritt kosten. Für Gera sei es jetzt wichtig, den neu erworbenen Bekanntheitsgrad auszubauen und auch andere Attraktionen der Stadt, wie die Stätten des Malers Otto Dix, touristisch herauszustellen.
Nach der Buga ist vor der Buga
Heinz Herker, Präsident des Zentralverbands Gartenbau, betonte die große Nachfrage der Städte nach einer Buga. Gärtner sähen in der Beteiligung ebenfalls große Chancen für ihren Berufsstand. Es sei wie bei einer Olympiade – nur die Besten machten mit, kommentierte Herker den Medaillenregen. Sie wüssten, auf welche Anforderungen sie sich einließen und würden entsprechend nur Topqualität liefern.
Verbesserungswürdig war aber die Gestaltung mancher Wechselbepflanzungen. Sie haben laut Aussage einer Preisrichterin in den letzten Jahren von Buga zu Buga wegen logistischer Schwierigkeiten bei der Realisierung von „Millefleur“-Pflanzflächen immer mehr an Qualität eingebüßt.
Ruth Bredenbeck, Stotternheim
(c) DEGA online
Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.