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BHGL-Forum: Fortentwicklung der gartenbauwissenschaftlichen Lehre und Forschung diskutiert

Am 20. November lud der Bundesverband der Hochschulabsolventen/Ingenieure Gartenbau und Landschaftsarchitektur (BHGL) zum Forum „Gartenbauwissenschaften zwischen Praxisanspruch und Impaktfaktor“ nach Berlin ein. Hierbei wurde mit Wissenschaftlern der Gartenbauwissenschaften darüber diskutiert, wie sie ihren Alltag an den Universitäten erleben und was getan werden kann, um diesen komplizierten Weg zwischen anwendungsorientierter Forschung und Lehre, wissenschaftlicher Exzellenz und der gärtnerischen Praxis zu finden.

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ZVG-Vizepräsident Hartmut Weimann (li.) plädiert für eine engere Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Praxis und unterstreicht die aktive Unterstützung des Zentralverbandes Gartenbau (ZVG); (v.l.n.r. Hartmut Weimann, Vizepräsident, Zentralverband Gartenbau (ZVG); Christopher Straeter, Forschungskoordinator, WeGa - Kompetenznetz Gartenbau; Prof. Dr. Andreas Ulbrich, Hochschule Osnabrück; Prof. Dr. Traud Winkelmann, Leibniz Uni-versität Hannover).
ZVG-Vizepräsident Hartmut Weimann (li.) plädiert für eine engere Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Praxis und unterstreicht die aktive Unterstützung des Zentralverbandes Gartenbau (ZVG); (v.l.n.r. Hartmut Weimann, Vizepräsident, Zentralverband Gartenbau (ZVG); Christopher Straeter, Forschungskoordinator, WeGa - Kompetenznetz Gartenbau; Prof. Dr. Andreas Ulbrich, Hochschule Osnabrück; Prof. Dr. Traud Winkelmann, Leibniz Uni-versität Hannover). ZVG
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Professor Dr. Uwe Schmidt, Präsident des BHGL, konnte Referenten aus Forschung und Praxis begrüßen. Dabei sprachen sowohl Vertreter der Universitäten und Fachhochschulen als auch des Berufsstandes, so dass die unterschiedlichen Ansprüche und Schwierigkeiten in der Diskussion beleuchtet werden konnten.

Moderator Christoph Killgus, Verlag Eugen Ulmer, verwies in seiner Einleitung darauf, dass fehlende Kapazitäten an den Hochschulen keinesfalls nur eine Frage der Zukunft von Akademikern ist. Wenn qualifizierte Ausbildungsmöglichkeiten fehlen, hat dies enorme Konsequenzen für die Fachkräfteausbildung der ganzen Branche.

Einig war man sich darüber, dass die Gartenbauwissenschaften ein Imageproblem haben, da zu wenig selbstbewusste Kommunikation stattfindet. Hierzu verwies Hartmut Weimann, Vizepräsident des Zentralverbandes Gartenbau (ZVG), auf die in diesem Jahr erschienene Clusterstudie, die die Bedeutung des Gartenbaus verdeutlicht. Die Wirtschaftszahlen ermutigen den Gartenbau zu einem selbstbewussten Auftritt.

Von unterschiedlichen Erfahrungen zum Thema der Nachwuchswissenschaftler berichteten die Hochschul- und Fachhochschulreferenten. Einerseits gibt es ein fehlendes Interesse an den Gartenbauwissenschaften und demzufolge einen Mangel an geeigneten Wissenschaftlern zur Besetzung von Professorenstellen.

Bei neu gestalteten Studiengängen mit teils großer inhaltlicher Nähe zum Gartenbau gibt es teils stark frequentierte Lehrstühle, die sogar die Einführung eines Numerus Clausus verlangen.

Ebenfalls wurden die unterschiedlichen Erwartungen an die universitären Gartenbauwissenschaften thematisiert: Der Berufsstand kritisiert die fehlende Hinwendung zu problemlösungsorientierter Forschung und Entwicklung. An Beispielen der Hochschullehrer wurde allerdings deutlich, dass diese vielfach mehr mit der Praxis verbunden sind, als bekannt.

Das wissenschaftliche Kollegium kritisiert dagegen die mangelhafte Leistungsfähigkeit der Gartenbauwissenschaften hinsichtlich der Erfüllung von durch die Wissenschaftsgemeinschaft geforderten Drittmitteleinwerbung und Publikationen in renommierten Fachzeitschriften mit hohen Impaktfaktoren.

Eine verbesserte Zusammenarbeit mit dem gärtnerischen Berufsstand und die Kommunikation des Nutzens für die gärtnerische Praxis sind ein Lösungsansatz. Forschungsverbünde wie WEGA und ZINEG, sowie die Rolle der Informationsplattform Hortigate an der Nahtstelle von Beratung, Wissenschaft und Praxis wurden hier lobend akzentuiert. Gleichzeitig wurde die Forderung an die Praxis gestellt, dass Gartenbauunternehmen Kooperationen eingehen, um gebündelt Aufträge an die Wissenschaft zu stellen.

Da sich die Technologie in den vergangenen 15 Jahren rapide entwickelt hat, und For-schungsergebnisse zu erheblichen Fortschritten in der Praxis geführt haben, ist es wichtig, dass die Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen Wissenschaft und dem gärtnerischen Berufsstand weiter und wieder gestärkt wird.

Als eine Möglichkeit zum Austausch und besseren Verzahnung wurde empfohlen, für Veranstaltungen der grünen Branche auch wieder verstärkt Referenten der Hochschulen einzuladen, wie das früher regelmäßig der Fall war.

Quelle: Zentralverband Gartenbau

DEGA online, 22. November 2013

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