Stelen für anonyme Gräber
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Die Verstorbenen, die hier vor einigen Jahren ohne jegliches sichtbares Zeichen einer Grabstätte bestattet wurden, sind nun aus ihrer Anonymität zumindest teilweise herausgekommen. Man weiß jetzt, wer unter dem dichten Grasteppich liegt, auch wenn die genaue Stelle unbekannt bleibt. Dabei waren solche Stelen vor fast zehn Jahren, als die Grüne Wiese in Gröbzig angelegt wurde, gar nicht vorgesehen. Die Bestattungen erfolgten bis Ende 2010 anonym. Dann aber meldeten sich Gröbziger, die zumindest eine kleine Platte an der letzten Ruhestätte der Angehörigen anbringen wollten. Der Wunsch wurde aufgenommen, die Friedhofssatzung entsprechend geändert. Nun waren die Gräber nicht mehr anonym, erste Platten kamen auf die Grüne Wiese, ihre Zahl wuchs. „Dann meldeten sich bei uns aber Bürger, die ihre Angehörigen in den ersten Jahren noch völlig anonym bestattet haben“, berichtet Ortsbürgermeister Dirk Honsa. „Sie wollten, dass auch deren Namen irgendwie sichtbar gemacht werden.“ Platten nachträglich anzubringen sei aber nicht mehr möglich gewesen, da die exakte Stelle, an der der jeweilige Angehörige liegt, nicht bekannt ist. So sei die Idee geboren, einen Gedenkstein oder eine Stele aufzustellen und dort die entsprechenden Namen einzugravieren.
Die pietätisch ansprechenden Stelen haben übrigens einen nicht erwarteten Effekt: Honsa berichtet bereits von ersten Anfragen, ob bei Bestattungen auf der Grüner Wiese künftig keine Platte an die Grabstelle kommen könnte, sondern der Name auf der Stele eingraviert wird. Etwas Platz an den Stelen ist noch da, weitere könnten aufgestellt werden. Dazu müsste aber die Friedhofssatzung erneut geändert werden. Red.
(c) DEGA online, 24.5.13
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