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Wiesbaden gibt Stadtwald frei

Die Stadt Wiesbaden ist laut Gründezernentin Birgit Zeimetz (CDU) die erste Kommune, die in ihrem Stadtwald zehn Hektar für Bestattungen freigibt und selbst vermarktet – das berichtet jetzt die Tageszeitung Frankfurter Rundschau. Das Waldstück befindet sich beim Ortsteil Frauenstein an der Landstraße nach Georgenborn auf Höhe des Parkplatzes Monstranzenbaum.
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Hier, zu Füßen der Bäume im Laubmischwald, können sich die Wiesbadener bald in Urnen bestatten lassen. Wann genau, das kann die Stadt Wiesbaden noch nicht sagen. Derzeit werden die entsprechenden Bäume hierfür im Waldstück ausgesucht, das bei Bedarf noch auf 40 Hektar erweitert werden kann. Baulich, so Zeimetz, sei alles fertig. Die Wege sind gemulcht, Ruhebänke aufgestellt. „Einen Platz zur Andacht haben wir auch eingerichtet. Hier kann im Beisein von Pfarrern vor einem Holzkreuz von den Verstorbenen Abschied genommen werden“, sagt Zeimetz. Dieser Ort der Andacht zeigt, dass sich die Kirchengemeinden und die Stadt in dieser schwierigen Diskussion aufeinander zu bewegt haben. Noch im Jahr 2009 war die katholische Kirchengemeinde Wiesbaden sehr skeptisch gegenüber dieser Form der Bestattung, wähnte in ihr naturreligiöse Tendenzen.
Heute gibt sich die katholische Kirche in Wiesbaden weitaus gelassener. Die evangelische Kirche sieht die Bestattung im Wald gelassen. Roger Töpelmann von der evangelischen Öffentlichkeitsarbeit Süd-Nassau warnt lediglich vor einer Kommerzialisierung der Bestattungskultur zulasten der bestehenden Friedhöfe. Ohne die Einnahmen durch die Bestattungsgebühren ließen sich diese nicht finanzieren. „Es gibt aber noch einen Grund, der für den klassischen Friedhof spricht: Die Wege sind für alte Menschen leichter begehbar als im Bestattungswald.“, sagt er. Die Stadt will die Vermarktung ihres Bestattungswaldes nicht in fremde Hände geben sondern den Wald in eigener Regie betreiben, dabei sollen die marktüblichen Preise zu Anwendung kommen.

Quelle: Frankfurter Rundschau

 

(c) DEGA online, 5.4.13

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