Fachtagung des Gartenbauzentrums Bayern Mitte: Energieversorgung im Fokus
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Johannes Heinze, Leiter Contracting von der N-ENERGIE Effizienz GmbH, sieht Effizienzpotenziale beim Einsatz von Heizkesseln mit Erdgas oder mit erneuerbaren Energien (z. B. Holz/Pellets) sowie bei der Wärme- und Eigenstromerzeugung durch Kraft-Wärme-Kopplung. Er benannte beispielsweise ein Einsparpotenzial bis zu 20 % durch die Erneuerung alter Kesselanlagen und bis zu 38 % durch Kraft-Wärme-Kopplung für Wärme und Strom. Contracting integriere alle für die Realisierung notwendigen Leistungen und räume häufige Hindernisse für den Gartenbaubetrieb (z. B. Planung, Kapital, Brennstofflogistik, Instandhaltung) aus dem Weg..
Über den Einsatz von Blockheizkraftwerken in Gewächshäusern referierte Erich Krauß von der Senertec Center Mainburg GmbH. Die gekoppelte Erzeugung von Wärme und Strom biete einen sinnvollen Umgang mit Energie; so sei z. B. der Brennstoffeinsatz um ca. 30 % geringer. Der „Dachs“, eine stromerzeugende Heizung, sei vielseitig einsetzbar, auch für Gartenbaubetriebe.
Technikberaterin Corina Ringel vom Gartenbauzentrum Bayern Mitte erläuterte anschließend Fördermöglichkeiten für Blockheizkraftwerke in Gewächshäusern. Integrierte Photovoltaik-Dachmodule auf Venlo-Gewächshäusern stellten Ulrich Reif von der PV Produkts GmbH und Hen von Gaalen von Gakon Gewächshausbau den Zuhörern vor. Reif betonte, dass dachintegrierte Systeme im Produktionsgartenbau zukünftig die Hauptrolle spielen werden, da bei diesen eine unterschiedliche Zellbelegung möglich sei. Zudem seien diese extrem leicht und verfügen über eine Transparenz bis zu 26 %. Hen van Gaalen empfahl den Gärtnern, dabei auf eine Beratung, Planung und Installation vom Profi zu setzen, die sich ganz am Bedarf ihres Betriebs orientiere.
Betriebsleiter Bernhard Klein, Gärtnerei Klein in Appenfelden, hat diesen Schritt gewagt und 2000 qm Photovoltaik auf seinen Gewächshäusern im Glas-Glas-Modul-System installieren lassen. Seine Anlage diene in erster Linie der Eigenstromerzeugung und sei eine relativ preiswerte Lösung, bei der lediglich ein Sprossenwechsel, aber kein Dachumbau notwendig wäre.
Zur Thematik Warenwirtschaft in der Einzelhandelsgärtnerei sprach Dr. Georg Ohmayer von der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf. Sie bietet vielfältige Vorteile: eine exakte Überwachung von Beständen und Verlusten, die Ausnutzung von Rationalisierungspotenzialen, das schnelle Erkennen von Umsatztrends sowie die Bereitstellung von zeitnahen und entscheidungsrelevanten Informationen für die Unternehmensführung. Er gab den Teilnehmern der Fachtagung zahlreiche Tipps, die bei der Auswahl und Einführung eines Warenwirtschaftssystems zu beachten wären: so sei es vorteilhaft, vorab einen Anforderungskatalog für den eigenen Betrieb zu erstellen sowie die Mitarbeiter bei der Einführung mitzunehmen.
Abschließend ging Marc Hornschuh von der Firma Greenware auf den Einsatz einer Computerkasse in Gärtnereien ein. Er stellte die vielfältigen Funktionen vor und betonte, dass die Planung, die Auswahl einer geeigneten Softwarefirma sowie die Wahrnehmung von Schulungsterminen für den erfolgreichen Einsatz unverzichtbar seien.
Quelle: Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Fürth
(c) DEGA online, 8.3.13
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