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FDF: Deutsche und europäische Schnittblumen fair produziert

Bei der Initiative „Faire Städte und Gemeinden/Fair Towns“ verpflichten sich die Teilnehmer-Kommunen zum Einsatz von Produkten aus fairem Handel. Laut FDF schließe diese Selbstverpflichtung die deutsche und europäische Schnittblumenproduktion von städtischen Blumengrüßen aus. In seinem Brief teilt FDF-Präsident Helmuth Prinz mit, dass Schnittblumen aus dem nationalen und EU-Bereich auch ohne Fairtrade-Siegel „fair produziert und gehandelt sind“.
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Die auf dem nationalen und europäischen Blumenmarkt geltenden gesetzlichen Bestimmungen geben ein hohes Schutzniveau im Bereich Arbeit und Umwelt vor. Deshalb sollte die Fairtrade-Town-Initiative Schnittblumen aus Europa nicht ausschließen. Bezogen auf Schnittblumen-Importe aus dem Nicht-EU-Ausland (Übersee) sei die Fairtrade-Empfehlung aus Sicht des FDF absolut berechtigt. In seinem Antwortschreiben hat der Deutsche Städteund Gemeindebund positiv reagiert und mitgeteilt, dass er diese Argumentation in seinem Newsletter „DStGB aktuell“ an seine Mitglieder weiterleitet. FDF

(c) florieren! online, 1.3.13

 

 

"Konkurrenz ist nicht das Ziel"

Zu oben stehender Meldung erreichte uns am 13. März 2013 ein Leserbrief. Claudia Brück, stellvertretende Geschäftführerin und Pressesprecherin von TransFair, sieht für die europäische Blumenindustrie keinen Nachteil durch den Appell zu Fairtrade-Blumen:

"Das Anliegen von Fairtrade und der Kampagne Fairtrade Towns ist es, das Bewusstsein von Kommunen für eine faire, nachhaltige Beschaffung zu stärken. Als größte öffentliche Auftraggeber können Kommunen durch bewusste Kaufentscheidungen eine Vorbildfunktion für sozial und ökologisch gerechte Angebote übernehmen. Darunter fallen selbstverständlich auch sozial verträgliche Angebote aus Deutschland und Europa.

Im Rahmen der Kampagne Fairtrade Towns fassen die Kommunen den Beschluss, bei ihren Sitzungen Fairtrade-Kaffee und ein weiteres Produkt aus Fairem Handel zu verwenden. Welches das zweite Produkt ist, entscheiden die Kommunen selbst. Die Beschaffung von Fairtrade-Blumen ist also kein konkretes Erfordernis der Kampagne, sondern ist eine Option, die den Kommunen freigestellt wird. Auch der Kombination von Fairtrade-zertifizierten Blumen mit solchen aus konventionellem Handel für Blumengestecke oder städtische Blumengrüßen steht die Kampagne in keiner Weise entgegen. Von einem Ausschluss deutscher und europäischer Schnittblumen kann also keine Rede sein.

Nach dem Marktbericht des International Trade Centre  stammen 68% aller Rosen in Europa aus Ländern außerhalb Europas und nur 32% aus EU-Ländern. Kenia ist dabei mit 2,65 Mrd. Stielen größter Rosen-Exporteur in die EU, gefolgt von den Niederlanden mit 2,24 Mrd. Stielen (inkl. der Re-Exporte aus Ländern außerhalb der EU). Die niederländischen Importe aus Afrika sind deutlich größer als die Eigenproduktion in Holland. Somit kommen mindestens 50% der niederländischen Exporte nach Deutschland ursprünglich aus Afrika. Der Markt für außer-europäische Blumen besteht demnach bereits und die Zahl der Rosen aus außer-europäischen Ländern, die von Floristen verkauft werden, steigt (vor allem in den Wintermonaten). Genau hier wollen wir ansetzen und faire Handelsbeziehungen sowie bessere Arbeitsbedingungen für die Blumenarbeiter ermöglichen.

Konkurrenz ist nicht das Ziel. Vielmehr verbindet die Kampagne Fairtrade Towns in vielen Kommunen den Gedanken „bio – regional – fair“, da sich diese Aspekte wunderbar verbinden lassen."

Claudia Brück, stellvertretende Geschäftführerin und Pressesprecherin TransFair e.V.

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