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Energieeffizienz: Fachtagung zeigt Lösungsansätze für den Unterglasanbau

„Energieeffizienz und Nachhaltigkeit - diese zwei Begriffe sind zurzeit nicht aus dem Sprachgebrauch eines Gärtners wegzudenken.“ Zustimmung erntete Robert Pake, Vizepräsident der Wirtschaftsverbandes Gartenbau (WVG), mit dieser Feststellung bei den Teilnehmern der Fachtagung Energieeffizienz am 24. Oktober an der LVG Hannover-Ahlem. Die Veranstaltung fand im Rahmen des Projekts „Effizienter Energieeinsatz im Gartenbau“ statt.
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Robert Pake beschrieb in seinem Grußwort anhand seines eigenen Betriebes, wie die Unterglasproduktion in den vergangenen zwei Jahrzehnten aufgrund der massiv gestiegenen Energiepreise und den gering bis teilweise gar nicht gestiegenen Erzeugerpreisen gezwungen wurde, energieeffizient zu wirtschaften. Er plädierte für Bürgschaftsprogramme, die Investitionen in neue energieeffiziente Gewächshäuser mit exzellenten Regeleinrichtungen, neuen produktionstechnischen Abläufen und wirtschaftlich günstiger Beheizung unterstützen.

Professor Dr. Bernhard Beßler, Leiter des Geschäftsbereiches Gartenbau der Landwirtschaftkammer Niedersachsen, dass bei allen Möglichkeiten und Maßnahmen zur energieeffizienteren Produktion immer die marktgerechte Produktqualität sichergestellt sein müsse. Ziel der Fachtagung ist, einerseits technische Ansätze zur Reduzierung des Energieeinsatzes aufzuzeigen und andererseits intelligente Systeme zur Pflanzenwachstumskontrolle vorzustellen.

Im ersten fachlichen Teil der Veranstaltung wurden Maßnahmen zur Energieeinsparung aus Deutschland, Belgien und Dänemark präsentiert. Bernd Schamp vom Prüfzentrum für Zierpflanzen in Destelbergen, Belgien, stellte Möglichkeiten des Einsatzes einer Gasabsorptions-Wärmepumpe in Kombination mit einem Bohrloch-Energiespeicher zur Gewächshausheizung und Kühlung vor. Außerdem erläuterte er Ergebnisse von Versuchen zum Einsatz von LED bei typischen belgischen Gewächshauskulturen.

Dr. Carl Otto Ottosen von der Universität Aarhus Dänemark stellte Resultate zum dynamischen Einsatz der Assimilationsbelichtung, zum Vergleich von LED und der herkömmlichen Belichtung und sekundären Inhaltsstoffen bei LED-Belichtung vor.

Professor Dr. Hans-Jürgen Tantau berichtete anschließend von Erfahrungen mit dem Einsatz unterschiedlicher Energieschirme beim ZINEG-Gewächshaus in Hannover-Ahlem.

Eine weitere Möglichkeit der Speicherung von Gewächshauswärme zum Heizen, die „Latentwärmespeicher“, wurde durch die LVG Erfurt vorgestellt. Zuerst ging Frank Böhme in seinem Vortrag auf die Hintergründe, die Entwicklungsschritte und die technische Umsetzung bei der Suche nach einem geeigneten Latentspeicher ein. Annette Altmann stellte erste pflanzenbauliche Versuche vor und zeigte die Möglichkeiten und Grenzen dieser Speichertechnik.

Das Vormittagsprogramm komplettierte ein Rundgang durch das Ahlemer ZINEG-Gewächshaus und die Vorstellung laufender Versuche durch Melanie Horscht von der LVG Hannover-Ahlem.

Die Vorträge des zweiten Tagungsteils waren ausgerichtet auf das Thema Pflanzenwachstumskontrolle. Professor Dr. Uwe Schmidt von der Humboldt Universität Berlin stellte das System „Phytocontrol“ vor, mit dessen Hilfe u.a. die Qualität in der Tomatenproduktion sicher gestellt werden kann. Mit „PlantEye“ wurde danach durch Grégoire Hummel von der Firma Phenospex eine Analyse, Dokumentations- und Bewertungsplattform für das Pflanzenwachstum im Gewächshaus und Freiland vorgestellt. Abschließend stellte Dr. Hans-Peter Römer von der Hochschule Osnabrück die einzelnen Versuchs- und Forschungsarbeiten des interdisziplinären Projekts zur Entwicklung des Bewertungsportals „KliPa“ vor.

Die Fachvorträge der Veranstaltung stehen zum Abruf im „Energieportal“ unter www.energieportal-hortigate.de kostenfrei zur Verfügung.  (ZVG) 

(c) DEGA P&H online, 2.11.12

 

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