"Schwarz" im Museum für Sepulkralkultur
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Schwarz ist keine Farbe, Schwarz ist „nur“ ein Farbempfinden - allerdings von unglaublicher Strahlkraft. Schwarz kann Identität stiften, Macht ausdrücken, Eleganz vermitteln oder Frivolität suggerieren. Schwarz kann Glück und Unglück verheißen, sowie ‚Positivem’ und ‚Negativem’ Ausdruck verleihen: sich schwarz ärgern, ins Schwarze treffen, schwarze Zahlen schreiben, schwarzsehen u.v.m. aber auch zum sehen oder eben nicht sehen. Anhand eines Augenmodells wird erläutert, warum wir Schwarz sehen, während ein Prisma-Experiment verstehen lässt, warum Schwarz „unsichtbar“ bleibt.
Verschiedene Darstellungen aus der Epoche der Romantik vermitteln den Einfluss der Farben auf Gefühl und Psyche, darunter das Gemälde „Die Nacht“ (um 1834) von Johann Georg Primavesi sowie die Grafik „Der Schlaf gebiert Ungeheuer“ (1799) von Francesco de Goya, beide jeweils als Reproduktionen. In diesen Kontext gehören auch einige „Tafeln zur Farbenlehre“ aus Johann Wolfgang von Goethes Werk „Zur Farbenlehre“ (1810). Auch werden die Besucher mit „Schwarzen Tagen“ in der Geschichte konfrontiert und treffen auf einen „Schwarzen Schwan“ – schwarze Schwäne haben mehr mit „Schwarzen Tagen“ zu tun, als man zunächst vermuten möchte! Nach einem Streifzug durch die Welt des „Schwarzen Humors“ mit Arbeiten von Thomas Rowlandson, Robert Gernhardt, Lilli Bravo und Oliver Ottitsch, mündet die Jubiläumsausstellung abschließend in einen Diskurs zum heutigen Status jener Todes- und Trauerfarbe – mit sicherlich für viele Besucher überraschenden Erkenntnissen, wenn aus „Schwarz“ plötzlich „Bunt“ wird.
Mehr Informationen gibt es unter http://www.sepulkralmuseum.de im Internet. AFD
(c) DEGA P&H online, 12.10.12
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