ZVG stellt Aussagekraft des BMELV-Berichts zur Ertragslage Gartenbau in Frage
Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) hat jüngst seinen Bericht zur Ertragslage im Gartenbau vorgelegt. Das zusammenfassende Ergebnis für 2010/2011 geht von leicht steigenden Gewinnen im Gartenbau aus. Der Zentralverband Gartenbau (ZVG) stellt die Ergebnisse mindestens teilweise in Frage.
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Begründet werden im BMELV-Bericht die leicht steigenden Gewinne mit steigenden Umsätzen durch höhere Produktpreise. Diese hätten die gestiegenen Betriebsmittelkosten kompensiert. Der Blick auf die Sparten zeigt ein differenzierteres Bild: Während die Gemüsebaubetriebe ihren Gewinn um 6%, die Baumschulen um 23% und der Obstbau, dem Bericht zur Folge sogar um 34% steigern konnten, hatte der Zierpflanzenbau, aus dem immerhin gut die Hälfte der Gartenbaubetriebe kommt, einen Gewinnrückgang von 12% zu verkraften.
„Mit durchschnittlich um die 50.000 € Unternehmensgewinn über alle Sparten können wir uns nicht zufrieden geben,“ unterstreicht Dr. Siegfried Scholz, ZVG-Generalsekretär. Vor allem der Zierpflanzenbau sei von Kostensteigerungen ungünstig betroffen, dies mache der Bericht deutlich. Während der Erzeugerpreisindex für Topfpflanzen ein Plus von 3% aufweist, sind die Betriebsmittel um über 8% gestiegen. Die Gartenbaubetriebe in Deutschland könnten deshalb weitere Kostensteigerungen nicht verkraften.
Der ZVG bezweifelt, ob die Datenbasis des Berichts die Wirklichkeit in Deutschland ausreichend genau abbildet. Als Indiz dafür sieht Scholz unter anderem, dass die Strukturdaten teils deutlich von den Daten abweichen, die im Rahmen des Betriebsvergleichs des Zentrums für Betriebswirtschaft erhoben würden.
Scholz beklagt, dass es nach wie vor kein gutes Testbetriebsnetz in Deutschland gebe. Der Bericht zur Ertragslage Gartenbau mache deutlich, dass die statistische Basis zur Beschreibung der Branche dünn geworden sei. Die gelte auch für die allgemeinen Strukturdaten. Hier würden Zahlen der Agrarstrukturerhebung herangezogen, die nur sehr bedingt tauglich seien, ein differenziertes Bild der Branche zu zeichnen. Der ZVG bleibe deshalb bei seiner Forderung gegenüber der Politik, eine Gartenbauerhebung durchzuführen, die im übrigen auch versprochen worden sei.
Quelle: ZVG
(c) DEGA PRODUKTION & HANDEL online, 06.09.2012
„Mit durchschnittlich um die 50.000 € Unternehmensgewinn über alle Sparten können wir uns nicht zufrieden geben,“ unterstreicht Dr. Siegfried Scholz, ZVG-Generalsekretär. Vor allem der Zierpflanzenbau sei von Kostensteigerungen ungünstig betroffen, dies mache der Bericht deutlich. Während der Erzeugerpreisindex für Topfpflanzen ein Plus von 3% aufweist, sind die Betriebsmittel um über 8% gestiegen. Die Gartenbaubetriebe in Deutschland könnten deshalb weitere Kostensteigerungen nicht verkraften.
Der ZVG bezweifelt, ob die Datenbasis des Berichts die Wirklichkeit in Deutschland ausreichend genau abbildet. Als Indiz dafür sieht Scholz unter anderem, dass die Strukturdaten teils deutlich von den Daten abweichen, die im Rahmen des Betriebsvergleichs des Zentrums für Betriebswirtschaft erhoben würden.
Scholz beklagt, dass es nach wie vor kein gutes Testbetriebsnetz in Deutschland gebe. Der Bericht zur Ertragslage Gartenbau mache deutlich, dass die statistische Basis zur Beschreibung der Branche dünn geworden sei. Die gelte auch für die allgemeinen Strukturdaten. Hier würden Zahlen der Agrarstrukturerhebung herangezogen, die nur sehr bedingt tauglich seien, ein differenziertes Bild der Branche zu zeichnen. Der ZVG bleibe deshalb bei seiner Forderung gegenüber der Politik, eine Gartenbauerhebung durchzuführen, die im übrigen auch versprochen worden sei.
Quelle: ZVG
(c) DEGA PRODUKTION & HANDEL online, 06.09.2012
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