Weltgipfel Lückenindikation erarbeitet 5-Jahres-Plan
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Organisiert wurde die Veranstaltung vom IR4-Projekt der Vereinigten Staaten in Zusammenarbeit mit dem United States Department of Agriculture (USDA) und der FAO.
Die Teilnehmer kamen aus Ministerien und Zulassungsbehörden, der chemischen Industrie sowie aus Verbraucher- und Umweltgruppen. Es konnte eine große Interessens- und Informationsdiskrepanz zwischen entwickelten und nicht-entwickelten Ländern beobachtet werden. So zeigen sich in den USA, Kanada, Australien, Neuseeland und der EU vergleichbare Probleme bei Lückenindikationen. Dem gegenüber stehen generelle Fragen zu Zulassung und Zulassungsverfahren in den anderen Ländern der Welt.
Die deutsche Delegation bestand aus Dr. Wolfgang Zornbach (Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz), Dr. Carsten Hohgardt (Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, BVL), Dr. Gregor Krahl (BVL), Dr. Mario Wick (Julius Kühn-Institut), Dr. Ingeborg Koch (Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum, Neustadt), Martina Dahlbender (BASF), Dr. Volker Kaus (Industrieverband Agrar), Dr. Hans Joachim Brinkjans (Zentralverband Gartenbau) und Dr. Hans-Dieter Stallknecht (Deutscher Bauernverband).
Initiiert durch den ersten Weltgipfel für Lückenindikationen 2007 konnte zwischenzeitlich ein weltweites Portal für Lückenindikationen, das Global Minor Use Portal (GMUP) http://www.gmup.org eingerichtet werden. Darüber hinaus wurde ein Berechnungsmodus für die maximal zulässigen Rückstände von Pflanzenschutzmitteln auf Ebene der OECD, der sogenannte OECD MRL Kalkulator, erarbeitet.
Im Fokus dieses Gipfels stand der Austausch über bestehende Aktivitäten zum Schließen von Lücken sowie künftige Möglichkeiten der Zusammenarbeit. Aus Sicht der deutschen Produzenten, die durch Dr. Hans Joachim Brinkjans, stellvertretender Generalsekretär des Zentralverbandes Gartenbau (ZVG) und Referent für Umweltfragen im ZVG, und Dr. Hans-Dieter Stallknecht, Geschäftsführer des Bundesausschusses Obst und Gemüse (BOG), vertreten wurde, geht es in Zukunft darum, eine einheitliche Datenbank von Pflanzenschutzmittelprodukten sowie deren Zulassungen in der EU und weltweit zu erstellen. Des Weiteren wurde eine gemeinsame Definition der Lückenindikationen, der Pflanzen und deren Pflanzengruppen sowie die Entwicklung von vereinfachten Verfahren für Lückenindikationen gefordert. Dazu ist jedoch eine stärkere internationale Zusammenarbeit auch beim Austausch von Versuchsergebnissen und Zulassungsdaten nötig.
Langfristiges Ziel muss sein, die zu Lückenindikationen bestehenden Datenbanken zu harmonisieren und in einer Datenbank zusammenzuführen. In einem ersten Schritt sollen die bestehenden Datenbanken in dem Portal wie www.gmup.org gebündelt werden. In einem zweiten Schritt gilt es dann, die verfügbaren Daten zu Rückständen transparent zu machen und für Recherchen zumindest den Absender beziehungsweise den Dateneigner ausfindig zu machen zu können. Die Arbeiten dazu werden in den kommenden fünf Jahren vorangetrieben.
Der 5-Jahresplan wird in Kürze auf dem Global Minor Use Portal (GMUP) unter www.gmup.org veröffentlicht. (ZVG)
(c) Gemüse online, 2.3.12
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