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Studie: Was erwarten Menschen von den Orten, an denen sie sich an die Toten erinnern?

Orte sind nicht einfach da. Dass Atmosphären, gestalterische Raffinessen und die Menschen in ihnen sie hervorbringen, gehört zum Alltagwissen. Die Befindlichkeiten des Alltags im harmonischen Beieinander aufzuheben, lehren uns Lifestyle-Angebote. Dies gilt auch für die symbolische Gemeinschaft mit den Toten.
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Sterben und Tod werden in der ästhetischen Erfahrung bedeutsam. Selbst im Traueralltag wird das Schulen ästhetischer Empfindungen zum Muss. „Dabei war das Zusammenspiel verschiedenster Trauer- und Erinnerungsmedien zur keiner Zeit so intensiv wie heute“, bemerkt die Kulturwissenschaftlerin Dr. Traute Helmers. Totengedenken werde, obwohl für das Fortbestehen von Gesellschaften unverzichtbar, als Liebesdienst statt als Arbeit wahrgenommen.

Die Kurzstudie der Autorin ist der jüngste Beitrag der von der Verbraucherinitiative Aeternitas, Königswinter, ins Leben gerufenen Initiative „Zukunft gestalten“. Was erwarten und reflektieren die Menschen an Orten, an denen sie sich von Verstorbenen verabschieden oder sich der Toten erinnern wollen? Woran orientieren sie sich?

Traute Helmers sucht die für die Toten bereiteten „schönen Orte“ auf und diskutiert deren Fallstricke. Indem sie an die Geschichte von Krankenhaus, Kapelle und Friedhof anknüpft, stellt sie die Verhaltenszwänge von Orten und Arrangements zur Disposition. Die Feierlichkeit der offiziellen Trauerfeier verlagert sich verstärkt in die Aufbahrungssituation hinein. Individuell gebastelte Ausstattungen treten auf Augenhöhe mit gekonnten, gesellschaftlich erwünschten Arrangements. Eine gesellschaftliche Bottom-Up-Bewegung könnte den Friedhof zu einem „multikulturellen Gemeinschaftsgarten“ hin verändern. Und schließlich prognostiziert die Autorin einen Umschwung hin zur Erinnerungslust als Gegensatz zur Erinnerungslast.
Aeternitas
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