Mecklenburg-Vorpommern: Der Gartenbau im Norden hat Perspektiven
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Laut Backhaus bewirtschaften in Mecklenburg-Vorpommern rund 500 Gartenbaubetriebe etwa 4500 Hektar Fläche. Sie beschäftigen 4000 Mitarbeiter. Der gartenbauliche Schwerpunkt liegt im Obst- und Gemüsebau. Backhaus verwies außerdem auf die Bedeutung der Zierpflanzenbetriebe, Friedhofsgärtnereien oder auch Landschaftsbaubetriebe für die Zahl der Arbeitsplätze im ländlichen Raum.
Backhaus sprach in seinem Grußwort ebenfalls die schwierige Situation vieler Betriebe im Jahr 2011 in Mecklenburg-Vorpommern an. So gab es beispielsweise aufgrund der schwierigen Witterungslage Schäden in den Kulturen und entsprechende Auswirkungen auf die Ertragslage. Die Auswirkungen der EHEC-Krise hätten die Unternehmen ebenfalls geschädigt und, so Backhaus, die Krise halte er für noch nicht ausgestanden. Dabei kritisierte er ausdrücklich die mangelhafte Rehabilitation von Gemüse und der Gemüse produzierenden Gartenbaubetriebe durch die Politik. Die Sorge der Verbandsvertreter zum Thema Neuordnungsgesetz der Landwirtschaftlichen Sozialversicherung (LSV) war ebenfalls Gegenstand der Betrachtungen. Minister Dr. Backhaus, dessen Bundesland die Beratung in den Bundesrat einbringen wird, zeigte Verständnis und sagte Unterstützung für den Gartenbau im weiteren Gesetzgebungsverfahren zu.
Professor Dr. Wolfgang Bokelmann, Landwirtschaftlich-Gärtnerischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin, befasste sich mit der Frage „Wohin entwickelt sich der Gartenbau in Deutschland und Europa?“ Bokelmann beleuchtete entlang der Wertschöpfungsketten gärtnerischer Produkte deren Bedeutung und die aktuellen Anforderungen an die in der Branche Tätigen, so etwa eine Kommunikation in vielerlei Richtungen.
Er verwies auf die Marktmacht des Lebensmitteleinzelhandels, den hohen internationalen Wettbewerbsdruck bei den gärtnerischen Produkten und leitete daraus erforderliche Anpassungen in den betrieblichen Strukturen und Leistungsspektren ab.
„Aktuelle Herausforderungen für den Gartenbau in Deutschland“ war das Thema von Dr. Siegfried Scholz, Generalsekretär des ZVG. Scholz gab einen Überblick über die wichtigsten Themenfelder der berufsständischen Arbeit und verdeutlichte anhand aktueller Beispiele des Steuerrechts, der Umweltgesetzgebung und der Bewältigung von Krisen die Notwendigkeit, gemeinsam mit Politik und Verwaltung Problemlösungen zu erarbeiten.
Die abschließende Podiumsdiskussion mit Minister Backhaus, den Referenten, Landtagsabgeordneten
und Verbandsvertretern, darunter GVN-Präsident Andreas Lohff, beschäftigte sich mit der zukünftigen Entwicklung des Gartenbaus in dem Bundesland. Moderiert von Jürgen Drewes, NDR, waren sich die Teilnehmer einig über den Erfolg der Norddeutschen Kooperation im gartenbaulichen Versuchswesen und über die Vielfalt der Chancen für den Gartenbau in Mecklenburg-Vorpommern bei Nutzung der Regionalität - sowohl für die großflächige Produktion als auch für einzelbetriebliche Lösungen in Marktnischen. Sorge bestand
einhellig in Bezug auf die Nachwuchssicherung für die grüne Branche. (GVN/ZVG)
(c) DEGA P&H online, 9.12.11
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