ZINEG: Gewächshaussteuerung durch die Tomate?
Der Frage nach der Produktqualität in den neuen Niedrigenergie-Gewächshäusern wird an allen Standorten nachgegangen. Inwieweit man die Reaktion von Tomatenfrüchten in die Gewächshausregelung einbinden kann, untersucht eine Arbeitsgruppe am Leibniz-Institut für Agrartechnik Potsdam-Bornim (ATB). Hier wird derzeit ein Fruchtsensor entwickelt, der online Daten zu Veränderungen in der Ausfärbung der Tomaten erfasst. Erste Labormessungen mit den Prototypen liegen vor und ein Funktionstest wurde im Gewächshaus erfolgreich abgeschlossen. Derzeit erfolgt die Entwicklung des erweiterten Prototypen (Multisensor-System), mit dem dann die Online-Erfassung an mehreren Tomatenfrüchten ermöglicht wird.
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Der Prototyp ist mit einem mikromechanischen Chip ausgestattet, auf welchen LEDs spezifischer Wellenlängen als Lichtquelle zusammengefasst sind. Die von der Pflanze bzw. der Frucht rückgestreute Strahlung zeichnet eine Empfänger-Diode auf, wobei die Steuerung des Messablaufes mit der zentralen Steuereinheit des Sensors drahtlos realisiert ist. Die Sensorknoten sind Batterie versorgt. Die zentrale Steuereinheit benötigt eine externe Energieversorgung, kann jedoch alternativ mit einem Solarpanel versorgt werden. Die in festen zeitlichen Abständen abgefragten Messwerte werden an den PC übertragen. Die Signalauswertung erfolgt derzeit in der Labview-PC-Software.
Folgende Ausstattung bzw. Einstellungen wurden in das System integriert und sind bereits getestet:
- Geringer Stromverbrauch durch Schlaf-Modus
- Solarzelle zum Laden der Akkus mit Spannungsüberwachung
- Automatische Umgebungslichtkorrektur während der Messung
- Integrierte Temperaturmessung
- Variable LED Stromsteuerung 20 mA -350 mA (8 LEDs)
- Variable Verstärkung der Messsignale
- Vollständige Steuerung der Module über die Zentrale
- Datenübertragung im Gewächshaus
- Eine spezielle Auslegung des Netzwerkes (Drop in Networking) erlaubt ein dynamisches Hinzufügen von Messeinheiten.
Weitere Informationen zum Forschungsverbund ZINEG finden Sie im Internet unter www.zineg.de. Darüber hinaus steht Ihnen das KTBL auch für direkte Fragen zum ZINEG-Forschungsverbund zur Verfügung. Fragen zur beschriebenen Untersuchung beantwortet ihnen Prof. Dr. Zude (zude@atb-potsdam.de) vom Leibniz-Institut für Agrartechnik Potsdam-Bornim e.V.
Quelle: ZINEG
(c) DEGA PRODUKTION & HANDEL online, 18.10.2011
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