Vertreter von Ugandas Blumenarbeitergewerkschaft informieren in Deutschland
Vom 8. bis 31. Mai lädt FIAN Deutschland e.V. Stephen Baraza, den Generalsekretär der neu gegründeten ugandischen Gewerkschaft der BlumenarbeiterInnen Uganda Horticultural and Allied Workers’ Union (UHAWU), und Flavia Amoding, Referentin der Nichtregierungsorganisation Uganda Workers’ Education Association (UWEA) nach Deutschland ein. Stephen Baraza arbeitete seit seinem 18. Lebensjahr auf mehreren Farmen in Kenia und Uganda und wurde wegen gewerkschaftlicher Organisation von BlumenarbeiterInnen entlassen. Auf mehreren Veranstaltungen in Deutschland und Österreich werden die beiden UganderInnen über die miserablen Arbeitsbedingungen auf ugandischen Blumenfarmen, sowie über den Aufbau und die Perspektiven der neuen Gewerkschaft berichten.
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Seit 1993 exportieren rund 20 ugandische Blumenfarmen vor allem Rosen nach Europa. Auf 200 Hektar produzieren 6000 Arbeiterinnen und Arbeiter in den Gewächshäusern rund 7.000 Tonnen Blumen jährlich. Der junge Sektor gehört inzwischen zu den am schnellsten wachsenden Industriezweigen des Landes. Den Erfolgsmeldungen stehen jedoch die Berichte der Arbeiterinnen und Arbeiter über die schlechten Arbeitsbedingungen auf den Farmen entgegen. „Die Hauptprobleme sind die geringen Löhne, die unbezahlten Überstunden, die fehlende Arbeitsplatzsicherheit, die mangelnde Schutzkleidung gegen die hochgiftigen Pestizide und vor allem die Unwissenheit der Beschäftigten über ihre Rechte als ArbeitnehmerInnen“, berichten Stephen Baraza und Flavia Amoding über die Zustände auf den Blumenfarmen.
Im Dezember 2006 haben rund 500 Blumenarbeiterinnen und –arbeiter diese Zustände nicht länger über sich ergehen lassen und ihre eigene Gewerkschaft gegründet. Mit Unterstützung der Uganda Workers’ Education Association hat sie bereits erste Strategien zur Durchsetzung von Arbeitsrechten auf den Blumenfarmen entwickelt und zählt inzwischen mehr als 2000 Mitglieder. „Dass ugandische ArbeiterInnen eine Gewerkschaft gründen ist ein bemerkenswerter Prozess in dieser sehr hierarchisch strukturierten Gesellschaft“, erklärt FIAN-Referentin Gertrud Falk. „Die Gewerkschaftsgründung muss daher als Indikator für unerträgliche Arbeitsbedingungen angesehen werden.“
Termine:
8.5. Köln, DGB-Haus, 19:00
21.5. Duisburg, InWent, Am Buchenbaum 37,17:00
9.5. Trostberg, Kath. Pfarrsaal, 20:00
22.5. Aschaffenburg, Nord- Süd- Forum
11.5. Wien, Café Prückl, 10:00
23.5. Frankfurt a.M., Haus am Dom, 19:30
13.5. Gera/Ronneburg, BUGA, 15:00
25.5. Hamburg, Hansaplatz, 19:00
15.5. Bingen, Kloster Jakobsberg, 19:30
19.5. Dortmund, Platz von Netanya, 11:00
29.5. Münster, ESG, Breul 43, 20:00
FIAN
(c) DEGA online 26. April 2007
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