BUGA Koblenz: Brandenburger Gärtner stellen aus
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Struktur und Form gab der Ausstellungshalle mit zwei Lastzügen Großpflanzen Peter Hoffmann aus Schwerin (Mecklenburg-Vorpommern). So viel, dass er seine prachtvoll gepflegten Lorbeeren draußen vor die Tür stellen musste, so wie eine Phoenix, die sechs Meter misst. Dem Preisgericht gefielen vor allem Cyathea medullaris, Washingtonia in Sondergrößen, Trachycarpus, Yucca und Citrus.
Die meisten Bewunderer zogen die beiden Orchideen-Aussteller aus Großräschen an. Bei Lehradt war es auch die interessante Präsentation in luftig aufgestellten großen Gefäßen, die starkfarbige Cattleya und Phalaenopsis, Coelogyne und Nanodes gut zur Geltung brachten. Das Ergebnis war eine Große Goldmedaille. Beim Kollegen Wlodarczyk führten Schaupflanzen von (weißen) Cattleya, Ascocenda und Vanda-Raritäten letztlich zum einzigen Ehrenpreis der Schau. Die aparteste Erscheinung am Stand aber waren gelb geflammte Potinara ‚Burana Beauty’.
Spätblühende Stauden, Staudengräser, Eriken und Callunen, rot geflammte Hamamelis und vor allem Chrysanthemen prägten das Herbstbild. Bei Kühne aus Nuthetal hört die Liste der erfüllten und prämierten Aufgaben gar nicht mehr auf. Schier unerschöpflich muss dort das Sortiment von Staudengräsern und vielen Sorten sein. Panicum, Pennisetum, Molinia in zig Sorten, Miscanthus in zig Sorten, Sorhastrum in mehreren Sorten, Cashmanthium, Achnaterum brachystrichum.
Bei Borchel aus Kolkwitz („Lausitzer Heide“) waren es vor allem die Calluna, die letztlich zur Großen Goldmedaille der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft führten. Beteiligt am Erfolg waren auch hervorragende Erica x darleyensis in kompakter Größe. Die Calluna präsentierten sich unter dem rotlaubigen Hamamelis in ganzer Sortenfülle und Artenbreite. Darunter Knospenblüher und buntlaubige Arten, kombiniert mit Begleitpflanzen, vor allem Gräsern. Der Vollständigkeit halber gab es auch Erika terminalis, Erica bucciniformis und Erica bolusea.
Geradezu vergoldet hat das Preisgericht das Angebot der Gärtnerei Welzel aus Straupitz im Spreewald. Ließ sie doch keine Disziplin in der Vorstellung von Astern und Chrysanthemen - auch kombiniert miteinander - aus. Unter der Hand des Floristen von der Forst aus Gallinchen sind in der von weichem Licht durchfluteten Halle wunderschöne Herbstbilder entstanden. Ein Topf nahm beispielsweise Aster dumosus und die farblich dazu passenden Chrysanthemen auf. Das gleiche Spiel auch mit Ampeln. Die mehrfarbigen Pyramiden aus Chrysanthemen waren geschickt montiert. Dazwischen Pyramiden von Vinca minor, Kübel mit Pennisetum in mehreren Sorten. Ganz wunderschön die in Ampeln kultivierten Chrysanthemen in mehreren leuchtenden Farben. Die Große Goldmedaille der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft würdigt die überragende Kulturleistung bei blühenden Topfpflanzen.
Die Bühne für die Herbstkönigin der Schnittblumen - für die Dahlie - war mit Palmen und in die Höhe bauenden Gerüsten bereitet. Hier bespielte sie die Gärtnerei Koschker aus Spremberg-Türkendorf mit einem riesigen Sortiment von Schnittdahlien in allen Klassen, Blütengrößen und - wahrscheinlich - allen Farben. Von der klassischen Schwierigkeit der Floristen, die sehr unterschiedlichen Dahlien-Farben gut und gelungen zu kombinieren, war nichts zu spüren. Von der Forst konnte aus einer großen Vielfalt das jeweils passende kombinieren. Angesichts vier goldener, fünf silberner und drei bronzener Medaillen war die Große Goldene schon beinahe selbstverständlich.
Im Hinblick auf die kommende Bundesgartenschau 2015 in der Havelregion darf man sich schon heute auf die Gärtnerleistungen freuen. Die BUGA 2015 stellt sich auf einer Wasserfläche in der Halle vor, gerahmt von farbenprächtigen Dahlien aus der Lausitz. Insgesamt sorgen in Koblenz 22 Betriebe aus verschiedenen Landesteilen für die blühende „Visitenkarte“, die der brandenburgische Gartenbau mit dieser Schau den Gartenschaufreunden auf der BUGA Koblenz hinterließ. (DBG/LVB)
(c) DEGA online, 7.10.11
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