Geben Sie einen Suchbegriff ein
oder nutzen Sie einen Webcode aus dem Magazin.

Geben Sie einen Begriff oder Webcode ein und klicken Sie auf Suchen.

Podiumsdiskussion mit Gartenbau-Experten zur Zukunft des Gartenbaus

Die Frage, wohin die Gartenbau-Branche in Zukunft steuert und steuern möchte, beantworteten in der öffentlichen Mitgliederversammlung des Zentralverbandes Gartenbau (ZVG) die drei Grün-Experten Professor Dr. Ludger Hendriks, Forschungsanstalt Geisenheim, Dr. Karl Schockert, Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten Rheinland-Pfalz, sowie Hartmut Weimann, Präsident des Württembergischen Gärtnereiverbandes (WGV). Die Podiumsdiskussion fand im Rahmen des Deutschen Gartenbautages am Freitag, 2. September, auf der BUGA in Koblenz statt und wurde moderiert von ZVG-Generalsekretär Dr. Siegfried Scholz.
Veröffentlicht am
/ Artikel kommentieren
Professor Dr. Ludger Hendriks, Forschungsanstalt Geisenheim, ZVG-Generalsekretär Dr.
Siegfried Scholz, Hartmut Weimann, Präsident des Württembergischen Gärtnereiverbandes
(WGV) sowie Dr. Karl Schockert, Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau
und Forsten Rheinland-Pfalz, mit ZVG-Präsident Heinz Herker, der für die Impulse aus der Diskussion heraus dankte (von links nach rechts).
Professor Dr. Ludger Hendriks, Forschungsanstalt Geisenheim, ZVG-Generalsekretär Dr. Siegfried Scholz, Hartmut Weimann, Präsident des Württembergischen Gärtnereiverbandes (WGV) sowie Dr. Karl Schockert, Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten Rheinland-Pfalz, mit ZVG-Präsident Heinz Herker, der für die Impulse aus der Diskussion heraus dankte (von links nach rechts).ZVG
Artikel teilen:

Professor Hendriks stellte die Frage, ob die Ausrichtung der Ausbildung nicht viel zukunftsorientierter sein müsse. Uniformität, Vertragsanbau, die Einengung auf Sorten seien bereits als Entwicklungen absehbar im Gartenbau. Der Gärtner und Unternehmer müsse über kooperatives Denken und Arbeiten verfügen, ein ausgeprägtes Kontrollbedürfnis haben und Lust an Systematik, um erfolgreich zu sein. Die überschaubare Welt einer Einzelhandelsgärtnerei werde vom Kunden geliebt als „heile Welt“, auch als Ort der Entschleunigung und Life-Style-Center „Wir brauchen Pflanzenflüsterer als Gegenpol zur industriellen gartenbaulichen >Produktion“, so Hendriks.

Hartmut Weimann
fasste den Weg des Gartenbaus in ein 10-Punkte-Programm. Zentrale Begriffe waren hierbei Nachhaltigkeit bezogen auf Regionalität, Ökologie, Soziologie und Ökonomie. Weiterhin sei der ökologische Anbau von Nutz- über Genuss- bis hin zu Zierpflanzen wichtig, Zertifizierungen – idealerweise von einem einzigen Label – sicherten dem Verbraucher ein bestimmtes Niveau der Produkte zu.  Gärtnersiedlungen etwa, einhergehend mit der Flexibilisierung des Baurechts, und Vermarktungsstrategien auf Grundlage von Vermarktungssicherheit für die Produktion, das Streben nach Marktführerschaft und die Fachsparten übergreifende Kooperation und Koordination seien weitere Merkmale einer langfristig angelegten Erfolgsstrategie in der grünen Branche.

Dr. Karl Schockert erläuterte, wie wichtig die Produktionsbedingungen der gärtnerischen Erzeugnisse sein werden. Die „abnehmende Hand“ werde es honorieren, wenn etwa die Energiebilanz nachweisbar sei. Solch unternehmerisches Handeln werde sich im ökologischen Bewusstsein der Öffentlichkeit festsetzen. Für den Gartenbau selbst seien Preise und Verfügbarkeit von Energie wie auch die Verfügbarkeit von Arbeitskräften wesentliche Parameter. Stärkere Mechanisierung bei der Ernte von Massenkulturen, wie Radieschen, Bundzwiebeln und Äpfeln, sowie die weitere Automatisierung von Handhabungstechniken, wie etwa stapeln und kommissionieren, seien ebenso bereits jetzt absehbar. Beim Dienstleistungsgartenbau gehe es weiter darum, authentisch zu bleiben und sich mit seinem Produkt zu identifizieren. Schockert prognostizierte weiterhin, dass die EU-Bewirtschaftungsrichtlinien die Produktion in Deutschland weiter einschränken könne.

Dass die Ausrichtung der gesamten gärtnerischen Wertschöpfungskette auf den Endverbraucher ausgerichtet sein müsse, darin waren sich die Anwesenden einig. Hier seien diverse Veränderungen bereits ablesbar. Für Kundenzufriedenheit sorge, so Schockert, immer die verbürgte „Gärtnerqualität“, die sich wie eine eigene Marke einsetzen lasse. 

Quelle: ZVG

(c) DEGA PRODUKTION UND HANDEL online, 16.09.2011
0 Kommentare
Was denken Sie? Artikel kommentieren

Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Schreiben Sie den ersten Kommentar.

Artikel kommentieren
Was denken Sie? Artikel kommentieren