DBV-Präsident Sonnleitner: „Zuerst Nahrungsmittel dann Energie“
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Dies sei seine Botschaft in ausführlichen Gesprächen des DBV mit „Häuptlingen“ von Unternehmen und Verbänden der Ernährungsindustrie gewesen. Auch habe er betont, dass folglich sowohl Landwirtschaft als auch Ernährungsindustrie längerfristig gefordert seien, mit höheren Preisen und Kosten klar zu kommen.
Besonders wichtig sei diese Aussprache gewesen, da es in jüngster Zeit immer wieder Diskussionen über „Knappheitserscheinungen am Markt“ und den damit verbundenen Preiserhöhungen gegeben habe, konstatierte Sonnleitner im Monatsmagazin des DBV. So hätten Vertreter der Ernährungswirtschaft über gestiegene Rohstoffkosten geklagt und diese vor allem der staatlichen Förderung von nachwachsenden Rohstoffen, insbesondere von Biokraftstoffen und Biogas, angelastet. „Wir im landwirtschaftlichen Berufsstand haben hingegen einen anderen Blick auf die Dinge“, so Sonnleitner wörtlich. Tatsache sei nämlich, dass 98 Prozent der weltweiten Ackerflächen der Nahrungsmittelerzeugung dienen, nur 2 Prozent werden für den Anbau von Energiepflanzen genutzt. Zugleich bestätige die FAO, dass die Agrarproduktion weltweit langsamer wächst als die Nachfrage. Mit weltweit wachsendem Wohlstand ist laut Sonnleitner vor allem eine wachsende Nachfrage nach Futtermitteln und den daraus erzeugten Veredlungsprodukten verbunden. Wahr sei aber auch, mahnte der DBV-Präsident, dass Impulse von den Energiemärkten auch in die Agrarmärkte hinein wirkten – dass Getreide oder Zucker nicht auf Dauer billiger sein könnten als Öl oder Kraftstoff! Ebenso mahnte Sonnleitner, dass es an der Rangfolge – „zuerst Nahrungsmittel dann Energie“ – keinen Zweifel geben dürfe! DBV
(c) DEGA online, 19.8.11
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