Zukunftswerkstatt Grünberg: Zierpflanzenbau wohin?
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Prof. Dr. Ludger Hendriks, Forschungsanstalt (FA) Geisenheim, sprach von einer Bestandsaufnahme der Kriterien, die darauf hinweisen, wie die Zukunft für den deutschen Zierpflanzenbau aussehen könnte. Ziele und Strukturen in Ausbildung und Beratung sowie in Forschung und Lehre sollten in Foren diskutiert werden. Grundlage dafür bilde das Ergebnis einer Delphi-Befragung, die vorgestellt wurde.
Auf gravierende Verschiebungen und dramatische Veränderungen der Rahmenbedingungen verwies Prof. Dr. Klaus Schaller, FA Geisenheim. Neben dem weiter steigenden Energieverbrauch werde in Zukunft das Wasser ein Kernproblem bilden. Schon jetzt könne vorausgesagt werden, dass sich die Niederschlagsverteilung sehr unterschiedlich entwickeln wird. Beim Freilandanbau müsse man verstärkt auf die Bodenfruchtbarkeit achten.
Die Energieversorgung werde auch in Zukunft ein Problem bleiben. Schaller plädierte für ein Nachdenken über Energie-Allianzen, etwa bei der Nutzung von Biogas. Zusammenarbeit sei ohnehin das Gebot der Stunde, so Schaller. Die verbliebenen Reste der gartenbaulichen Forschung und Beratung sollten sich schnell zusammenraufen. Er mahnte strategische Partnerschaften über die Landesgrenzen hinaus an. Eine Verankerung des deutschen Zierpflanzenbaus im Forschungs-Rahmenplan der EU fehle. Möglichkeiten der Förderung würden noch zu rosig gesehen. Die dafür zuständigen Programme seien heute oft schon finanziell ausgereizt.
Der Vertreter des Landesbetriebs Landwirtschaft Hessen (LLH), Andreas Sandträger, zeigte sich begeistert über die gute Zusammenarbeit der Fachleute aus Hessen und Rheinland-Pfalz bei der Vorbereitung und Durchführung dieser Tagung. Es gelte, Beratung und Versuchswesen in den beiden Ländern noch besser zu koordinieren.
Werner Riedel, Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Rheinpfalz, befürchtete, dass mit einem weiteren Rückgang der Betriebe auch das Beratungsangebot abgebaut werde, obwohl der Beratungsbedarf für die verbleibenden Betriebe eher steige. Er sprach sich dafür aus, diese Kernkompetenz langfristig zu erhalten. Im Verlauf des Workshops ging es um eine Auswertung der Befragung in vier Interessengruppen und um Erarbeitung vorrangiger Zukunftsaufgaben. Dazu wird eine Dokumentation erarbeitet, die in Kürze vorliegen soll.
Gerd Heinrichs, Neidlingen
(c) DEGA online, 11. April 2007
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