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Gastkommentar: Was wissen wir heute über morgen?

Wie sieht der Zierpflanzenbau 2020 aus? Mit dieser Frage beschäftigten sich Experten aus Hessen und Rheinlandpfalz auf der Grundlage der Delphi-Studie. Dass diese Initiative kein Strohfeuer war, hofft Gerd Heinrichs.
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Zwei Tage lang trafen sich Experten aus Hessen und Rheinland-Pfalz, aber auch aus anderen Bundesländern, um sich über ihre Vorstellungen zum Zierpflanzenbau 2020 auszutauschen. Dies geschah in der Bildungsstätte Gartenbau in Grünberg, die sich wieder einmal als sehr geeignet für konzentriertes Arbeiten erwies. Als Diskussionsbasis dienten die Ergebnisse einer Delphi-Studie, die die FA Geisenheim im Auftrag hessischer und rheinland-pfälzischer Ministerien und anderer gartenbaulicher Einrichtungen erstellt hatte. Die Antworten von rund 50 Experten wurden zwar nicht als Prognose, aber als Zusammenfassung ihrer Meinungen, die sie mit ihren Antworten geliefert hatten, gewertet. Mit der Vorbereitung, Durchführung und Auswertung hat man sich in Geisenheim große Mühe gemacht. Die Ergebnisse lagen bei dem Workshop in Grünberg vor.

Das Orakel von Delphi war bekannt dafür, dass es immer die zukünftigen Entwicklungen voraussagte, die den jeweils Herrschenden am ehesten passten. Nicht so in Grünberg, denn die Studie präsentierte eher ein differenziertes Bild, auch wenn bei den Antworten die Extreme nach oben und unten eliminiert wurden, um bei der schmalen Datenbasis ausgefallene Meinungen Einzelner auszuschalten. Die Diskussionen in den einzelnen Gruppen waren von hohem Niveau, die Ergebnisse sehr interessant, aber nicht repräsentativ. Sie konnten es auch nicht sein, weil kaum jemand für sich die prognostische Kraft in Anspruch nahm, genau zu wissen, was im Jahr 2020 sein wird. Und das ist gut so. Bevölkerungsentwicklung (wie viel Blumen kaufen die Migranten?), Seniorenmarkt, Klimaverschiebung (Palmen auf Sylt) – was wissen wir davon heute?

Trotzdem war dies keine unnütze Veranstaltung, wenn nicht die Ergebnisse in den Schubladen verschwinden und es nicht irgendwie weitergeht. Der Workshop soll dokumentiert werden. Für eine Folgeveranstaltung mit mehr Beteiligung von Praktikern sprach sich eine deutliche Mehrheit aus. Wollen wir hoffen, dass diese Initiative kein Strohfeuer war!

 

(c) DEGA online, 11. April 2007

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