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EHEC: Aufklärung der Verbraucher tut Not

Gartenbaubetriebe die Gemüse kultivieren haben zurzeit unter der Berichterstattung über belastetes Gemüse stark zu leiden. Die Verunsicherung der Verbraucher ist so groß, das ihnen der Appetit auf Gemüse scheinbar vergangen ist. Und das mitten in der deutschen Frischgemüsesaison.
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Landgard Geschäftsführer Obst & Gemüse Thomas Schlich schildert die aktuelle Situation: „ Die Absatzeinbrüche sind dramatisch. Je nach Region und Produkt gibt es Unterschiede in den Auswirkungen, doch zu befürchten ist, dass sich die Situation wohl kaum ändern wird, bis der Verursacher der EHEC Ausbreitung gefunden ist.“

Verbraucherorganisationen, Behörden, Verbände und der Handel seien nun gefordert den Konsumenten aufzuklären und das Vertrauen der Menschen in Gemüse aus den deutschen Regionen wieder herzustellen. Dazu gehöre zum Beispiel auch aufklärende Berichterstattung über die Produktion von Gemüse in Deutschland, denn kaum ein Verbraucher weiß mit welchen spezialisierten Methoden die Tomate, Gurke, und Paprika kultiviert wird, die er in seinen Salat schneidet, oder welchen Weg der Kopfsalat hinter sich gebracht hat bis er im Einkaufskorb landet. Der Handel müsse noch intensiver als bisher durch deutliche Auszeichnung dem Kunden die Herkunft seine Produkte transparent machen. Ware aus regionalem Anbau dürfe nicht mit anderer Ware vermischt werden. Auszeichnungen wie „Gurken Herkunftsland: NL/BE/SP“ müssen endgültig der Vergangenheit angehören. Eine klare und deutliche voneinander getrennte Herkunft muss zur Verpflichtung werden, so Schlich.

"Bei uns ist alles sauber und aufgeräumt, wir gehen schließlich mit Lebensmitteln um", beschreibt Gärtner Theo Germes den Zustand in seinem Betrieb. Germes baut in seinen Gewächshäusern im großen Stil Tomaten, Paprika und auch Gurken an. In der modernen Kultur steht die Pflanze nicht mehr in gewachsenem Boden, sondern werden in erdlose Substratwürfel aus einem Steinwolle/Kokosfasergemisch gepflanzt. Diese liegen in Kulturrinnen, die etwa einen halben Meter über dem Boden hängen. Durch Tröpfchenbewässerung wird jede einzelne Tomatenpflanze je nach Sonneneinstrahlung mit Wasser und darin gelöstem mineralischem Dünger kontinuierlich versorgt. In einem geschlossenen Wasserkreislauf wird überschüssiges Wasser permanent gereinigt und thermisch, also durch Hitze, desinfiziert. Die Düngergaben sind sehr gezielt und man kann so das Wachstum genau beeinflussen.

„Durch eine sehr präzise Temperatur, Lüftungs,- und Heizungssteuerung ist es überhaupt erst möglich unsere Tomaten, Paprika, und Gurkenkulturen von Januar bis November zu kultivieren. Wir ernten von jeder Pflanze von März bis November. Am Ende der Kultur hat zum Beispiel jede Tomatenpflanze eine Länge von 10 – 12 Metern erreicht. Mit Wirtschaftsdüngung organischer Herkunft wäre eine solche Kultur wie hier im Betrieb und in den vielen anderen Unterglas-Betrieben nicht möglich. Der Einsatz von Gülle in unseren Kulturen ist absolut undenkbar und verboten", ärgert sich Theo Germes über die Mutmaßungen, die zurzeit im Umlauf sind.

Die täglich frisch geernteten Tomaten werden noch im Betrieb in die Kartons verpackt, in denen sie zum Kunden angeliefert werden. Nur wenige Stunden nach der Ernte können sie schon auf dem Weg in die Supermärkte sein. „Frische und Geschmack ist das was zählt in unserem Geschäft", betont Germes, Sauberkeit und Hygiene sind im Umgang mit diesen Lebensmitteln, die meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, meine Familie und ich selber auch täglich zu uns nehmen, selbstverständlich", betont der Gärtner.
 
Er hofft darauf, dass die Quelle der Verunreinigung schnell gefunden wird. „Und dann haben wir alle viel zu tun, damit die Verbraucher wieder mir Freude gesundes Obst und Gemüse genießen können, wobei ich hoffe, dass die Medien dann dazu auch beitragen werden."   

Quelle: Landgard

(c) DEGA Produktion und Handel online, 31.05.2011
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