Geben Sie einen Suchbegriff ein
oder nutzen Sie einen Webcode aus dem Magazin.

Geben Sie einen Begriff oder Webcode ein und klicken Sie auf Suchen.

Wintertagung in Bad Zwischenahn

Aktuelles zur Anwendung von Pflanzenschutzmitteln im Zierpflanzenbau, zur Verwendung von Strichcodes oder Fragen von kostenbewusstem Energieeinsatz – das waren nur einige der Themen, die am 2. Dezember auf der Wintertagung des Fachverbands Zierpflanzenbau im Wirtschaftsverband Gartenbau mehr als 120 Teilnehmer aus niedersächsischen oder bremischen Betrieben fesselten.
Veröffentlicht am
/ Artikel kommentieren
Artikel teilen:

Die Lizenzpflicht bei der Verwendung von Strichcodes zur Kennzeichnung der Waren hat viele Betriebe überrascht. Rainer Harms von GS1 aus Köln, dem Lizenzgeber und -inhaber, nahm Hausaufgaben mit: Die Branche findet sich nicht wieder in einer untersten Einstufung bis fünf Millionen Jahresumsatz. Zahlreiche Betriebe erreichen diese Umsatzzahlen bei Weitem nicht, sind viel kleiner, sehen sich also in der Kostenfrage unangemessen eingestuft.


Kostengünstiger Energieeinsatz ist immer wieder ein heiß diskutiertes Thema. Erste Projekte mit Photovoltaik-Kollektoren auf Gewächshausdächern sind am Start. Ernst zu nehmende Alternative oder Randerscheinung? Birgt dieser Weg tatsächlich Zusatznutzen? Das waren einige der Fragen. Das Fazit des Technikberaters Walter Sennekamp: Derzeit amortisiere sich eine solche Anlage erst etwa nach neun bis elf Jahren, Photovoltaik sei für den Gartenbau doch eher eine Randerscheinung und
lohne sich eher bei einem Gewächshausneubau mit dann geringem Mehraufwand für den Verglaser. Glasdächer neu einzudecken, rentiere sich eher nicht, warnte
Sennekamp.


Bei der Nutzung von „Abwärme“ aus unterschiedlichsten Quellen, vor allem aus Biogasanlagen plädierte Otto Domke, Berater der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, zu allererst für Gespräche, um die Erwartungen von Anbieter und Nutzer der Energie eindeutig zu klären und frühzeitig Missverständnissen vorzubeugen. Er berichtete, dass in der alltäglichen Betriebspraxis sogenannte „offene hydraulische Systeme“ aufwändiger Regeltechnik überlegen seien, weil sie gutmütig in der Reaktion auf Fehler seien. Hier sei eindeutig weniger mehr. Domke legte den Betriebsinhabern ans Herz, dass sie, planten sie eine solche zusätzliche Energienutzung, Planungszeit investieren müssten und eompfahl, kritische Fragen an Heizungsbauer und Regeltechniker nicht herunterzuschlucken.


Besonders humorvoll verstand es Donald Strube, Sicherheitstechnische Dienst der Gartenbauberufsgenossenschaft, ein eher trockenes Thema wie die Berufskraftfahrer-Qualifikation und Ladungssicherheit zu transportieren. Da Gärtner ihre lebenden Produkte heil ans Ziel bringen wollten, mache er sich keine großen Sorgen um die Ladungssicherheit. Ein spektakulärer Fall des Imports illegaler Pflanzenschutzmittel führte in den Jahren 2009 in Baumschulen und 2010 in Zierpflanzenbaubetrieben zu verstärkten Kontrollen mit zum Teil erheblichen Beanstandungen. Der Prüfdienst fand jedoch keine Hinweise darauf, dass niedersächsische Gärtner an den illegalen Importgeschäften in Hamburg beteiligt seien. Doch auch für 2010 konstatierte Dr. Friedhelm Döpke vom Prüfdienst der niedersächsischen Landwirtschaftskammer noch erheblichen Beratungs- und Verbesserungsbedarf in Bezug auf die Anwendung im Detail, erkannte jedoch die Bemühungen des Berufsstandes und bereits sichtbare Verbesserungen an.


Der Entwurf des neuen deutschen Gesetzes zum europäischen Pflanzenschutzrecht war zunächst für September, dann für November angekündigt – nun soll er 2011 vorliegen und verabschiedet werden. Fragen von absehbaren Veränderungen und der Anpassung des nationalen Rechtes diskutierte Dr. Thomas Brand, ebenfalls Mitarbeiter der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Robert Pake mahnte: „Dieses Gesetz sollte uns eigentlich Verbesserungen bringen. Unsere Erwartungen sind hoch! Wir wollen nicht dauernd an der Grenze des gesetzlich Abgesicherten oder sogar in einer Grauzone und darüber hinaus arbeiten! “



(c) DEGA Produktion und Handel online, 08.12.2010
0 Kommentare
Was denken Sie? Artikel kommentieren

Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Schreiben Sie den ersten Kommentar.

Artikel kommentieren
Was denken Sie? Artikel kommentieren