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ZVG

Karl Zwermann als "Gärtnerpräsident der Herzen" festlich verabschiedet

Als Präsident des Zentralverbands Gartenbau (ZVG) feierlich verabschiedet wurde Karl Zwermann am 14. Dezember im Haus der Land- und Ernährungswirtschaft (HdLE) in Berlin.
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In einer langen Schlange standen die Gäste, um Karl Zwermann und seine Frau Karin Zwermann zu verabschieden und um ihnen zu danken
In einer langen Schlange standen die Gäste, um Karl Zwermann und seine Frau Karin Zwermann zu verabschieden und um ihnen zu danken
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„Es war nie die Macht, die mir wichtig war an dem Amt, sondern dass ich den Menschen diente,“ äußerte sich Zwermann im Rückblick auf seine Zeit als Gärtnerpräsident. Ausrichter der feierlichen Ehrung war der ZVG. Zu den rund 300 Gästen zählten Prominente aus Wirtschaft und Politik, Freunde und Förderer des Gartenbaus.

Zwermann hat den Sinn fürs Machbare
„Die Ära Karl Zwermann hat den Gartenbau geprägt“, so Ministerialdirektor Dr. Jörg Wendisch, Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV). Er hob den respektvollen Umgang Zwermanns mit Menschen hervor, insbesondere mit den Gärtnerfamilien. Achtung bringe er dem Bundespräsidenten genauso gegenüber wie einem Junggärtner. Zwermann habe „außerordentlich fair“ gehandelt und sei „ohne Falsch, sehr freundlich und gerade heraus“. Kennzeichnend für ihn sei außerdem, dass er einen Sinn für das Machbare habe: Zwar habe er Antworten hinterfragt, die ihm nicht gefielen, aber nicht änderbare Dinge auch akzeptiert. Selten sei, dass sich jemand öffentlich bedanke, wie das Karl Zwermann immer wieder getan habe: „Das erlebt man in der Politik nicht allzu oft“.
Renate Künast, ehemalige Verbraucherschutzministerin, hob die Zielstrebigkeit des bisherigen ZVG-Präsidenten hervor: „Mir gefallen Leute, die wissen, wo sie hin wollen“. Zwermann habe „mit freundlichem Nachdruck“ gearbeitet. Er sei „ein würdiger Botschafter“ des Gartenbaus gewesen. Humorvoll nahm sie sein Verhandlungsgeschick ins Korn – Zwermann sei immer strahlend zu Gesprächen gekommen, um in den letzten drei Minuten dann noch ein wichtiges Anliegen auf den Tisch zu bringen.

„Ungeheuer verlässlich“
„Mir fällt nicht ein Punkt ein, wo wir nicht einig waren“, stellte Karl-Heinz Funke, ehemaliger Landwirtschaftsminister, seine freundschaftliche Übereinstimmung mit Zwermann heraus. Beide hätten die Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Gartenbaus als Hauptherausforderung gesehen. Funke bedankte sich für das Vertrauen Zwermann: „Dieses Vertrauen hat mir sehr viel bedeutet“. Auch ohne schriftliche Festlegung habe man sich ganz auf den anderen verlassen können: „Du warst ungeheuer verlässlich!“ Funke bezeichnete Zwermann als „tugendhaft“: Er habe das, was er als richtig erkannt habe, auch umgesetzt. Dies sei etwas völlig anderes als die heute verbreitete Beliebigkeit.
Als „Gärtnerpräsident der Herzen“, als Vater des Hauses der Land- und Ernährungswirtschaft und als Präsidenten der Gartenschauen bezeichnete Gerd Sonnleitner Karl Zwermann. Der Präsident des Deutschen Bauernverbands (DBV) ehrte Zwermann mit der Andreas-Hermes-Medaille, der höchsten Auszeichnung, die der DBV verleiht. Zwermann sei es nie zu viel gewesen, einen Weg zum Ausgleich oder Kompromiss zu suchen.
Die Laudatio im Namen des Zentralverbandes Gartenbau hielt Bernd Werner, langjähriger Vizepräsident des ZVG. Werner freute sich, im „Haus der grünen Verbände“, das auch Zwermann mit vorbereitet hatte, diese Laudatio halten zu dürfen. Er betonte als eine der herausragenden Fähigkeiten des Geehrten „das offene und direkte Zugehen auf Menschen“.
Die Mitglieder des Zentralverbandes Gartenbau (ZVG) hatten Karl Zwermann 1991 zu ihrem Präsidenten gewählt. Nach der vierten Wiederwahl hatte er in diesem Jahr nicht mehr kandidiert, wurde zeitgleich jedoch zum Ehrenpräsidenten des ZVG ernannt. Von 1984 bis 1991 hatte sich der Gärtnermeister zuvor als Präsident des Landesverbandes Gartenbau Hessen das Vertrauen der Landes- und Bundesfachverbände erworben.
Der jetzige ZVG-Präsident Heinz Herker ehrte Karl Zwermann abschließend im Namen des deutschen Gartenbaus mit der höchst möglichen Auszeichnung des Dachverbandes, der Großen Ehrenmedaille in Gold mit Brillanten. Herker dankte seinem Amtsvorgänger damit für seinen unermüdlichen Einsatz im Dienste des ZVG.
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