INDEGA: Unternehmer mit ausgezeichneten Konzepten
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Bernhard Overlöper, Dinslaken, stellte sein Konzept der „Marathonflowers“ vor, mit dem die besondere Haltbarkeit der Pflanzen herausgestellt wird. Solche Ideen seien nötig, um am Markt zu bestehen, denn „der Preiskampf ist nicht nur da, er ist brutal geworden“, so Overlöper. In manchen Bereichen herrschten derzeit geradezu „kannibalistische Zustände“. Das Konzept der „Marathonpflanzen“ mit eigenem Logo helfe wenigstens ein Stück, bessere Preise durchzusetzen. Man überlege, ausgewählte Partnerbetriebe mit ins „Marathonflower“-Boot zu nehmen.
Zur Strategie Overlöpers gehört es, schrittweise zu wachsen: „Ich bin kein Hasardeur, der mit mehreren Millionen Euro Schulden leben kann.“
Elatiorbegonien sind Hauptkultur bei Overlöper. Im Interesse der Endkunden produziert die Gärtnerei nicht für den Absatzzeitraum zwischen Mitte September und Januar, weil dann die Haltbarkeit nicht mehr gegeben sei. Um Qualitätsware ohne Transportprobleme garantieren zu können, konzentriert sich Overlöper auf den regionalen Markt.
Asiatische Märkte interessant
Wolfgang Pixa, Planta Düngemittel aus Regenstauf, verwies auf den Kunden als Mittelpunkt aller Unternehmensanstrengungen. „Der Allerwichtigste ist der Kunde.“
Gerade bei internationalen Geschäften sei Zuverlässigkeit absolut wichtig. Reklamationen im Export seien eine sehr teure Sache.
Die Firma Planta Düngemittel verkauft in 36 Länder weltweit. Für den Düngemittelproduzenten läuft das Asiengeschäft sehr gut. Gute Abnehmer gebe es in Korea, Thailand, Vietnam und China.
Pixa veranschaulichte die hohen Transportkosten gerade in Deutschland: So bezahlt er für den Transport eines Containers aus Bayern nach Hamburg etwa 800 Euro, während der Weitertransport von dort nach Bangkok nur rund 350 $ kostet.
Abgehärtete Jungpflanzen für die Kunden
Der Jungpflanzenunternehmer Helmut Trübenbach, Bickenbach, stellte ebenfalls die Bedeutung der Kunden heraus: „Mit dem Markt mitzugehen, ist das Wichtigste für uns.“ Habe man früher Viola im Presstopf produziert, fragten die Kunden heute nach Violen im Topf.
Bereits in den 80er-Jahren experimentierte Trübenbach mit alternativen Energieträgern. Eine Strohheizung habe sich damals aber nicht bewährt, da der Ascheanteil bei Stroh mit rund 10 % einfach zu hoch sei.
Große Bedeutung hat im Betrieb Trübenbach, den Kunden abgehärtete Jungpflanzen zu liefern. Diese stehen in der letzten Kulturphase im Allwetterhaus, im Frühjahr bis zu 14 Tage, ansonsten vier bis fünf Tage.
Biogas – Erfolg nach viel Mühen
Dr. Utho Mayer, Robert Mayer GmbH & CoKG, Strullendorf, berichtete von Erfahrungen mit dem Bau und Betrieb seiner Biogasanlage. Zwar bekäme man für solche Projekte nach Abschluss offizielle Preise, der Weg zur Umsetzung des Vorhabens sei aber schwierig. Zur Genehmigung der Biogasanlage seiner Firma hätten Bedenken von insgesamt 16 Fachbehörden ausgeräumt werden müssen.
Die Biogasanlage in Strullendorf wird zu 70 % mit Bioabfällen aus Kommunalsammlungen und zu 30 % mit Mais betrieben. Eine Herausforderung sei die jahreszeitlich unterschiedliche Zusammensetzung der Bioabfälle. Gerade in der kalten Jahreszeit haben diese eine geringere Energiedichte.
Die INDEGA – eine Erfolgsgeschichte
Heinrich David, bisheriger Vorsitzender der INDEGA, verwies auf die Erfolge der über zehnjährigen Geschichte der Interessenvertretung: „Die Tendenz war immer nach vorn gerichtet.“ Und: „Ich bin sicher, dass mancher Mitgliedsbetrieb nicht so weit wäre, wenn es die INDEGA nicht gäbe.“
Anliegen der INDEGA sei immer gewesen, Techniklösungen für die mittelständisch orientierten Gartenbaubetriebe in Deutschland zu bieten. Darüber hinaus sei für die Mitgliedsfirmen der gemeinsame Weg in den Export immer bedeutender geworden. Der Austausch in der INDEGA nütze allen: „Gespräche sind für uns das Wichtigste“, so David. Mittlerweile gehörten zur INDEGA Mitglieder aus allen möglichen Bereichen: „Wir haben Spezialisten für jedes Gebiet.“
Zur Ergänzung des Programmes fanden Besichtigungen der INDEGA-Mitgliedsfirmen Franz Schumann, Schattierungen und Energieschirme in Kleinmaischeid, Plantechnik Hartmann, Schattierungen und Energieschirme in Großmaischeid, und Pelargonien Fischer in Hillscheid statt.
INDEGA nimmt drei neue Mitglieder auf
Auf der Mitgliederversammlung konnte Geschäftsführer Dr. Hans-Joachim Labowsky drei neue Mitgliedsfirmen aufnehmen: Die Firma Gebr. Brill Substrate aus Georgsdorf produziert Erden und Substrate für den Profi-Gartenbau. Mantis ULV-Sprühgeräte, Geesthacht, stellt Feinsprühgeräte für Gartenbau und Landwirtschaft her. Die Firma Siedenburger Gewächshausbau, Rahden, ist bekannter Hersteller von Produktionsgewächshäusern und Gartencentern.
Damit sind 67 deutsche Firmen Mitglied der INDEGA. Mehr Informationen gibt es auf der vor Kurzem völlig überarbeiteten INDEGA-Homepage unter www.indega.de. ck
www.dega.de, 29. November 2006
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