20 Jahren Topfpflanzen-Versteigerung in Lüllingen
Am 31. März 1990 drehte sich in Lüllingen zum ersten Mal eine Versteigerungsuhr. Mitten in einem der größten Gartenbaugebiete entstand eine Versteigerung nach niederländischem Vorbild. Damit erschloss sich den Gartenbaubetrieben der Region eine zentrale Absatzmöglichkeit und den Kunden ein Marktplatz, wo sie auf ein gebündeltes Warenangebot zugreifen konnten.
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Beim Produktsortiment handelte es sich in erster Linie - damals wie heute - um eine breite Palette von Beet- und Balkonpflanzen, Zimmerpflanzen sowie Moorbeetpflanzen.
96 Kunden hatten im Versteigerungssaal der ersten Stunde Platz, und mit durchschnittlich 800 dänischen Containern pro Tag, war auch die Menge der versteigerten Ware überschaubar.
Schon bald entschied man sich, einen zweiten Versteigerungstag zu etablieren. Und da der Erfolg nicht lange auf sich warten ließ, war 1992 die Einrichtung einer zweiten Versteigerungsuhr die logische Konsequenz. Mit der Tribünenerweiterung auf 144 und der Verlagerung der Versteigerungstage auf Montag, Mittwoch und Freitag war 1996 die Basis für weiteres Wachstum gelegt. Der Umzug in eine neue Halle und der Bau einer Tribüne mit 314 Plätzen und vier Versteigerungsuhren war bei stetig wachsenden Warenaufkommen und dem steigenden Kundeninteresse ein weiterer Schritt auf der Erfolgsleiter.
Mit dem Erfolg der Versteigerung wuchsen auch die Gartenbaubetriebe. Ein kontinuierlicher Aufstieg der gesamten Region als Zierpflanzenanbaugebiet, auch bedingt durch die preisbildende Kraft der Versteigerungsuhr, führte zu einer dynamischen Entwicklung der Versteigerung und der umliegenden Gartenbaubetriebe. Die Wandlung von der Gartenbau-Vertriebs-Gesellschaft über die Niederrheinische Blumenvermarktung, der NBV-UGA hin zur Landgard, als ein von den Erzeugern getragenes, genossenschaftlich organisiertes Unternehmen, tat ein Übriges.
Heute laufen an Spitzentagen fast 13.000 dänische Container an den Versteigerungsuhren in Lüllingen vorbei. Alle 3 Sekunden wechselt ein Container voller Stiefmütterchen und Primeln im Frühjahr, Geranien und Petunien im Sommer oder Eriken und Callunen im Herbst den Besitzer. Das ganze Jahr über können die Kunden neben dem Saisonangebot aus der breiten Palette des Zimmerpflanzenangebots wählen, von A wie Azalee bis Z wie Zantedeschia – insgesamt 680.000 Container pro Jahr. Der Jahresumsatz der Topfpflanzenversteigerung lag 2009 bei 143 Millionen Euro.
Dass in diesem Sommer dennoch der letzte Versteigerungstag in Lüllingen stattfinden wird, ist bei Landgard kein Grund zur Trauer. Im nur wenige Kilometer entfernt liegenden Herongen erhält die Topfpflanzenversteigerung eine neue Heimat. Hier entsteht ein mit dem Jointventure mit der Landgard-Versteigerung Herongen und der FloraHolland Versteigerung Venlo ein starker Marktplatz für die Region. Davon versprechen sich alle Beteiligten eine ebenso dynamische Entwicklung, wie sie die Gärtner und Kunden, die der Versteigerung Lüllingen über 20 Jahre die Treue gehalten haben, bereits erleben konnten.
Und auch der Standort Lüllingen wird sich weiterentwickeln. Hier werden die Landgard-Geschäftsbereiche konzentriert, deren Kunden aus dem Einzelhandel, vom Bau- bis zum Supermarkt, kommen. Dann werden bei Landgard wieder die Umzugskisten gepackt, denn die Geschäftsbereiche, die heute in Kevelaer und Uedem angesiedelt sind, werden nach Lüllingen verlagert. Landgard rechnet dabei fest mit einer weiteren Erfolgsgeschichte am Standort Lüllingen.
aki/Landgard
(c) DEGA online 1. April 2010
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