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Gartenbau-Versicherung: Wachstum in schrumpfendem Umfeld

Die Mitgliedervertreter-Versammlung der Gartenbau-Versicherung am 4. Juli 2006 in Weimar vermittelte keine Aufsehen erregenden Nachrichten, aber doch interessante Informationen. Versicherungssumme und Beitragseinnahmen stiegen erneut.
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Die Gesellschaft, die eng mit dem deutschen Gartenbau verbunden ist, befindet sich in einem schwierigen Umfeld. Ihr Schicksal sei die Stagnation im Kerngeschäft, sagte der Vorstandsvorsitzende Michael J. Baumeister. Das Umfeld sei gekennzeichnet durch eine geringere Zahl von Gartenbaubetrieben, eine starke Zurückhaltung bei Investitionen und nun auch einem Rückgang der Gewächshausflächen.

Nach Untersuchungen der Gesellschaft betrug diese 2002 noch 3 849 ha, 2006 aber nur noch 3 577 ha, ein Rückgang um 7,1 %. Dies seien erhärtete Zahlen mit einer Unsicherheit bei der Folieneindeckung, wo der Übergang zwischen geschütztem Freiland und Gewächshaus fließend ist. Einen Zuwachs gab es nur im Rheinland, alle anderen Länder weisen ein Minus auf.
Trotzdem seien Versicherungssumme und Beitragseinnahmen weiter gestiegen, letztere auf 41,7 Mio. Euro, eine Steigerung um 2,6 % im Jahr 2005. Das Europageschäft ist um 10 % gewachsen, angeführt von Italien. Es folgen die Schweiz und Frankreich.

Die Schadensleistungen haben sich auf 17,5 Mio.Euro, 22,6 Mio. Euro im Vorjahr, ermäßigt. Die Schadenquote im Gesamtgeschäft lag bei 55,4 %. Rund 19 % der Beitragseinnahmen (gleich 5 Mio. Euro), nach 5,2 Mio. Euro im Vorjahr, konnten als Beitragsrückerstattung ausgeschüttet werden.
Das Wachstum des Umsatzes trotz Wegfalls des Nachschlags bei der Hagelversicherung führte Baumeister auf neue intelligente Versicherungsprodukte wie die Mehrgefahrenversicherung für das Freiland und damit eine bessere Anpassung an die Bedürfnisse der Kunden zurück.


Schadensverlauf 2005
Über besondere Ereignisse berichtete Vorstandsmitglied Georg-W. Bruns. Hagelschäden gab es schon im Mai bei Freilandkulturen. Am 28. Juni wurde in Bayern ein schweres Ereignis registriert, das besonders Baumschulen betraf, am 29. Juli gab es eine Hagelfront vom Schwarzwald bis nach Sachsen. Bemerkenswert waren auch Hochwasserschäden am 23. August in der Schweiz und erstmals wurde ein deutscher Betrieb durch einen Hurrikan zerstört.
Als neuen Schwerpunkt bildet sich schwerer Nass-Schnee heraus, der zu Zusammenbrüchen der Gewächshausanlagen führt, so das mit Sturm verbundene Schneechaos am 26. November in Westfalen.

Im Winter 2005/2006 regulierte die Gesellschaft rund 200 Schäden mit insgesamt 1,2 Mio Euro.
Verlief 2006 bisher „normal“, trotz einiger Schäden, so änderte sich das Bild hinsichtlich Hagel am 28. Juni. Ein „völlig außergewöhnliches Ereignis“ traf Teile des Schwarzwalds um Villingen-Schwenningen und Trossingen. In der Region waren 15 Gartenbaubetriebe betroffen, zwei davon schwer. Hagelkörner mit 10 cm Durchmesser und einer Geschwindigkeit von 140 km/h durchschlugen auch Autoscheiben und Dachpfannen. In einem Großbetrieb in Deißlingen gab es einen Totalschaden, der am Rande der Veranstaltung mit einer Schadenssumme von 3 Mio. Euro beziffert wurde.
Nach den Regularien mit einstimmiger Entlastung von Vorstand und Aufsichsrat sowie Wahlen wurde über geänderte Versicherungsbedingungen für das nächste Jahr berichtet. Es soll das Angebot neu gegliedert werden nach „Natur“ (Hagel, Sturm und weitere Elementarschäden), „Feuer“ und „Technik“. Angestrebt ist die Absicherung der gesamten Wertschöpfungskette eines Betriebs.
Dabei wird ein hohes Niveau wie bei der Mehrgefahrenversicherung und eine Erweiterung im technischen Bereich angestrebt.

Gerd Heinrichs, Neidlingen

www.dega.de, 12. Juli 2006

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