Saisonarbeitskräfte: Verbände fordern verbesserte Regelung
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Die Situation zwänge die Betriebe dazu, ihren Anbau zu reduzieren und so auch weniger Arbeitskräfte vom heimischen Arbeitsmarkt in der Direktvermarktung, Logistik und Ernteaufbereitung zu beschäftigen. Nach der Auffassung der Verbände muss die Saisonarbeitskräfteregelung schnellstmöglich verbessert werden, um die negativen Auswirkungen für die landwirtschaftlichen Betriebe und den Arbeitsmarkt zu verhindern. Ein zügiges Handeln der Politik sei erforderlich, damit nicht der Sonderkulturanbau Produktionsanteile im europäischen Wettbewerb verliere.
Unterstützt wird diese Forderung durch eine Fragebogenaktion der drei Organisationen. Den Fragebogen haben mehrere hundert landwirtschaftliche Betriebe beantwortet. Die Auswertung ergibt, dass die Agenturen für Arbeit zwar ausreichend viele Bewerber vorschlagen, aber von diesen nur etwa die Hälfte zu einem Vorstellungsgespräch erscheinen. Von den vermittelten Bewerbern erhalte rund ein Viertel einen Arbeitsvertrag, etwa die Hälfte davon beende die Arbeit bereits wieder innerhalb einer Woche.
Dieses Ergebnis sei erschütternd, zeige aber gleichzeitig die Realitäten auf, erklärten die Verbände. Eine Konsequenz seitens der landwirtschaftlichen Arbeitgeberbetriebe sei daher die Reduzierung der Anbauflächen, teilweise verbunden mit dem Abbau von Dauerarbeitsplätzen, die weitere Mechanisierung der Arbeiten zur Verringerung der Handarbeit sowie das „Nichternten“ von Anbauflächen. DBV
www.dega.de, 28. Juni 2006
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